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Schwärzenberg bei Roding

Geschichte:

1306 wird im Lehenbuch des Bistums Bamberg Andreas von Fronau als Inhaber des "Burgstal in Swerzenberg" genannt, der von seinen Vorfahren errichtet worden sein soll. In der 1.H. des 14.Jh.s erfolgte die Verlagerung des Hauptsitzes der Familie auf die Burg. Im Jahr 1400 war Peter d. J. von Fronau zur Verpfändung der halben Burg an Hans Zenger gezwungen. 1415 ging die Burg dann zur Gänze an die Zenger, in deren Besitz sie bis 1520 blieb. Neuer Besitzer wurde Georg von Murach. Dieser dürfte die Anlage, die in der Folge die Besitzgeschichte mit Strahlfeld teilte, aber bereits kaum mehr bewohnt haben. Eine endgültige Zerstörung soll 1633 oder 1641 stattgefunden haben. (B.E.)

Bauentwicklung:

Von der ursprünglichen Burg des 13. Jh.s, auf die auch etwas Keramik hinweist, dürfte ein dünner Mauerzug in der Nordwestecke der Unterburg stammen. Die Gesamtgestalt der Anlage bleibt unbekannt. In der 1.H. des 14.Jh.s wurden der Wohnturm der Oberburg und die Ringmauer der Unterburg errichtet. In der 2.H. des 14.Jh.s erfolgte ein weiterer Ausbau, dem u. a. eine Aufhöhung der Ringmauer, der Vorhof der Oberburg und das Gebäude in der Nordwestecke der Unterburg angehören. Weitere im Gelände erkennbare Baulichkeiten lassen sich zeitlich nicht näher fassen. Um 1400 wurde die Oberburg bei einer kriegerischen Auseinandersetzung durch Brand teilzerstört. Im 16. Jh. setzte der Verfall ein, so dass 1606 beim Übergang an Hans Georg von Marolding die Burg derart baufällig und verfallen war, dass umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen geplant wurden. Doch bleibt offen, ob diese tatsächlich durchgeführt wurden. Ihr Ende fand die Burg dann wohl 1633 oder 1641 durch schwedische Truppen. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die Burg gliedert sich in eine kleine Oberburg und einen weitläufigen unteren Burghof von ca. 60 x 55 m, der erstere allseitig umzieht. Der Höhenrücken wird nach Osten durch einen 9 m breiten und 3 m tiefen Halsgraben abgeriegelt. Ca. 40 m nördlich des alten Zuweges weist er eine Gabelung auf. Beide Grabenteile laufen aber aus. Auf der Geländezunge dazwischen scheint sich ein Turmstandort anzudeuten. Dem äußeren Graben ist zudem ein mächtiger Außenwall vorgelagert. Die Befestigung scheint in diesem Bereich nie fertiggestellt worden zu sein. Die Unterburg wurde von einer bis zu 1,6 m starken Ringmauer umzogen, von der aber nur im Westen Reste erhalten sind. Sie band an den Gipfelfelsen an. Im Westen schützte ein weiterer, 17 m breiter, aber nur noch als flache Mulde erhaltener Halsgraben die Burg. An seiner Außenseite bestand eine weitere Mauer, die mit einem Turm bewehrt war, aber nur als Schuttwall erhalten ist. Unmittelbar nördlich des Gipfelfelsens befindet sich die fünfeckige, in den Fels geschlagene Zisterne von noch 6 m Tiefe. Das Haupttor lag nahe der Südostecke, ein weiterer Zugang könnte im Westen bestanden haben. In der Südwestecke bestand ein rechteckiges Gebäude, ein weiteres zweiräumiges am südlichen Abhang der Oberburg. Lediglich von dem trapezoiden Gebäude in der Nordwestecke des Hofes am Aufgang zur Oberburg sind Mauerreste erhalten. Die über einen schmalen Zuweg erreichbare Oberburg auf dem bis zu 30 m hohen Quarzriff des Pfahl besteht aus dem 18 x 11 m messenden Wohnturm mit seinen geländebedingt geknickten Längsseiten und einem U-förmigen Vorhof mit einfachem Tor. Vom dreigeschossigen Wohnturm, dessen östliches Drittel durch eine Quermauer abgetrennt wirde, ist das EG weitgehend verfüllt. Aufgehend erhalten sind hauptsächlich Nord- und Ostseite. Das 1. OG weist zwei Schlitzfenster und einen Abtritt auf, das 2.OG einen weiteren Abtritt und zwei Rechteckfenster. (B.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Im Vorgriff auf geplante Sanierungen wurden 1999 im Wohnturm und im nordwestlichen Eckgebäude der Unterburg Sondagen angelegt, die wichtige Erkenntnisse zur baulichen Entwicklung brachten. Das Fundmaterial umfasst Keramik des 13.-15. Jh.s, 13 Pfeil- und Bolzeneisen, einen Schwertknauf und einen Zapfhahn.