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Bruchhausen bei Olsberg

Geschichte:

Die Anfänge der Wasserburg Bruchhausen in dem gleichnamigen kleinen Ort unterhalb der Bruchhauser Steine reichen sehr wahrscheinlich bis ins zweite Viertel des 13. Jh. zurück. Vermutlich handelt es sich um den Stammsitz der 1231 im Gefolge der Grafen von Arnsberg erstmals auftretenden Ritter von Bruchausen, die im 13. und 14. Jh. offenbar eine bedeutende Stellung innerhalb des Lehnsverbandes der Grafen von Arnsberg innegehabt hatten. Als Heiratsgut gelangte Bruchhausen 1475 an Hermann von Gaugreben zu Goddelsheim. Diese ursprünglich in Goddelsheim unweit von Korbach ansässige Familie hatte 1370 von Graf Heinrich IV. von Waldeck den seit dem ausgehenden 13. Jh. in waldeckischem Besitz befindlichen Assinghäuser Grund mit der Hälfte der Burg Nordenau als Pfand erhalten. Bis zum Erlöschen der Gaugreben 1937 blieb die Wasserburg Bruchhausen in Familienbesitz. Heute dient das gepflegte Anwesen dem Freiherrn von Fürstenberg-Graugreben als Wohnsitz. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der kleinen Wasserburg ist weitgehend ungeklärt. Sehr wahrscheinlich ist das über einem hohen Sockelgeschoss inmitten eines Hausweihers gelegene Herrenhaus aus einem mittelalterlichen Wohnturm hervorgegangen, von dem Reste im Südteil der Anlage erhalten blieben. Im 16. Jh. wurde das Gebäude nach Norden erweitert und erhielt an der Ostseite einen halbrunden Treppenturm. Der 1606 datierte Wappenstein der Familien Gaugreben-Bruchhausen/Dorfeld über dem Westeingang sowie die Jahreszahlen auf den Wetterfahnen des Dachs verweisen auf bauliche Veränderungen an dem Anwesen. Das noch erhaltene Vorburggebäude stammt nach einer Bauinschrift aus dem Jahr 1788. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die zweiteilige Anlage gliedert sich in eine Vor- und eine Hauptburg. Während das Vorburggebäude in seiner jetzigen Form erst in der zweiten Hälfte des 18. Jh. entstand, blieben in dem von einem Wassergraben umgebenen zweigeschossigen Herrenhaus wohl bedeutende Teile der mittelalterlichen Anlagen erhalten. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei Bruchhausen um einen Wohnturm, der in nachmittelalterlicher Zeit teilweise abgetragen und umgestaltet wurde. An den Kern der Anlage fügte man im 16. Jh. einen Anbau an der Südseite einen Anbau und an der Nordseite einen halbrunden Treppenturm an. (J.F.)