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Judenburg

Geschichte:

Vogel führt den Namen der Befestigung auf die Jud von Eltville zurück. Ziemer wendet ein, dass diese Familie im Raum Idstein nicht belegt ist. Die Befestigung dürfte stets in nassauischem Eigentum gestanden haben. Obwohl Ziemer die Judenburg für älter als den "Itzstein" hält, ist sie erst 1427 durch einen Lehnsrevers des Emrich von Heppenheft in schriftlichen Quellen nachweisbar. Darin ist von dem "burglen by den Judenthorn mit siner Hobestad" die Rede, die er von Nassau zu Lehen nahm. 1484 wurden Ulrich von Bermbach und sein Bruder Conrad als Idsteiner Burgmannen aufgenommen und ihnen das "Haus, darinnen er itzund wohnt uff der Juddenborg vor dem Marstall zu Itzstein" zugewiesen. Ab 1485 waren die Herren v. Bergen mit dem Haus in der Judenburg belehnt. Dieses Lehen wurde 1574 von ihnen an Philipp v. Hohenstein übertragen. Zu späteren Besitzern ist nichts bekannt. (H.-J.H.)

Bauentwicklung:

1427 bis 1574 existierte in Idstein eine Befestigung namens Judenburg. Es ist weder bekannt, wann sie entstand, noch wie lange sie als Burg bezeichnet werden kann. Über ihre Baugeschichte existieren keine Unterlagen. Ziemer stuft sie dennoch, wenn auch ohne Begründung, als älteste Burg Idsteins ein. Um 1700 wird sie als Ruine dargestellt. Wann die Befestigung aufgegeben wurde, ist unbekannt. In Lehnsurkunden aus den Jahren 1510 und 1513 ist sie nicht mehr ausdrücklich als solche aufgeführt. (H.-J.H.)

Baubeschreibung:

Bei Merian ist ein stattlicher, dreigeschossiger rechteckiger Turm dargestellt. Seine Abbildung stützt sich auf eine Abbildung Dilichs von 1605, der als akkurater Darsteller gilt. Nach den Entdeckungen im Gelände Himmelsgasse 8 dürfte der Turm entsprechend der Abbildung von Peter Fehr eher rund gewesen sein. Er stand südöstlich unterhalb der Vorburg und könnte den dort endenden Schlossweiher gesichert haben. Im heute dicht überbauten Gelände sind keine sichtbaren Reste von Turm oder Hofstatt erhalten. (H.-J.H.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Die Entdeckungen von 1896 scheinen der Denkmalpflege nicht bekannt geworden zu sein.