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Freienstein i.Odw.

Geschichte:

Die 1297 explizit in den Schriftquellen erwähnte Burg Freienstein wurde nicht lange vor 1280 von Schenk Konrad I. von Erbach errichtet. In strategisch günstiger Position ermöglichte die Burg die Kontrolle der Passstraßen vom oberen Mümlingtal bzw. vom Krähberg nach Eberbach am Neckar. Nach der Anlage benannten sich die Herren von Freienstein, die offenbar aus dem Raum Baden-Baden aus der Ministerialität der Markgrafen von Baden stammten und auf Freienstein als Burgmannen saßen. Sehr wahrscheinlich bildete sie einen Stützpunkt der Herren und späteren Grafen von Erbach gegen die vom Neckar in das Odenwaldgebiet vordringenden Pfalzgrafen. Spätestens 1703 ruinös befindet sich die Burganlage bis heute im Besitz des gräflichen Hauses Erbach. (Thomas Steinmetz; Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die trapezförmige Kernburg bestand aus einem großen Wohnturm an der Angriffsseite und zwei kleineren Wohntürmen an der Talseite. Ein Einsturzunglück im mittleren 14. Jahrhundert zerstörte den großen Wohnturm, dessen Außenwände in der Folgezeit zur Schildmauer hergerichtet wurden. Größere Umbauten erfolgten im 16. Jahrhundert nach 1531. Hierbei wurde der Talzwinger mit drei Rundtürmen angelegt, vermutlich auch die vorhandenen Gebäude zu einer zweiflügligen Baugruppe ver-bunden. Die ruinöse Burg wurde 1810 den Opfern des abgebrannten Beerfelden zur Ausschlachtung freigegeben. (Thomas Steinmetz)

Baubeschreibung:

Nach Einsturz der Schildmauer 1988 ist von der Kernburg nur noch die talseitige Ringmauer und der fälschlich so genannte Kapellenbau erhalten. Die übrigen Teile des zweiflügligen Wohnbaues sind weitgehend verschwunden. Das Erdgeschoss des Kapellenbaues besitzt noch ein frühgotisches Doppelfenster aus der Gründungszeit der Burg.
Besser erhalten ist der talseitige Außenzwinger mit dem runden Gefängnisturm und einem halbrunden Schalenturm, der eine sehr späte (nach 1531) Neubefestigung der Burg widerspiegelt. (Thomas Steinmetz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Liegen nicht vor.