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Welbergen

Geschichte:

Die 1282 erstmals erwähnte Anlage entstand vermutlich aus einem Hofplatz der Herren von Welbergen. Um 1330 ging sie an die Familie von Blome und wurde deshalb auch 1339 in einer Urkunde "Blomenhus" genannt. Im frühen 16. Jahrhundert fiel die Wasserburg an die Herren von Oldenhues (Althaus) und 1624 an die Familie von Schede. 1712 gelangte Haus Welbergen an die bürgerliche Familie Bucholtz. Nach dem Tode von Franz Bernhard Bucholtz 1838 ging das Anwesen durch Heirat an die Familie von Druffel. 1929 wurde es an die niederländischen Bankiers Jordaan-van Heek verkauft, in deren Nachfolge seit 1959 die "Bertha Jordaan-van Heek Stiftung" die Wasserburg und den Park verwaltet. Die Stiftung engagiert sich für Projekte der Heimat-, Denkmal- und Archivpflege und fördert den kulturellen Austausch zwischen den Niederlanden und Deutschland.
(Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der Kern des Herrenhauses stammt spätestens aus der Zeit um 1500. Christian von Oldenhues baute um 1560 das Gebäude zu einem Herrenhaus im Renaissancestil aus. Eine barocke Umgestaltung des Gebäudes erfolgte in den Jahren 1730 - 45. Die Vorburg wurde zusammen mit dem Torhaus von 1625 - 32 errichtet und mit Mauern und Türmen verstärkt. Von 1730 - 45 wurden auch die alten Vorburggebäude abgerissen und durch zwei Ökonomiegebäude ersetzt. Ebenso wurden der nordwestliche und der mittlere Wehrturm der Vorburgbefestigung neu aufgebaut, letzterer als Kapelle. Außerhalb der Gräfte wurde neben der 1625 - 32 errichteten Mühle im Jahr 1840 ein Kornspeicher aus Backstein errichtet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Kern der Anlage ist ein zweistöckiges Herrenhaus, das in der dort zu einem Hausteich vergrößerten Gräfte steht. Das aus Ziegeln errichtete Herrenhaus ist zweigeschossig und teilweise unterkellert. Auf der Ostseite ist ein Vorbau angefügt, der wohl ehemals als Treppenhaus diente. Der ältere Teil des heutigen Herrenhauses ist im Bereich der Kellerräume erkennbar. Als ältester Kern ist dort ein 6 m breiter und einmal nach Norden verlängerter Baukörper identifizierbar. Möglicherweise ist bei der Erweiterung in der Renaissance die Ummauerung eines Vorhofes als Fundament verwendet worden. Auf der von einer Ziegelmauer eingefassten Vorburg steht ein neueres Ökonomiegebäude und ein Torhaus. Zwei Bauhäuser aus dem 18. und 19. Jh. in der Mitte der Vorburg sind seit dem Anfang des 20. Jhs. verschwunden. Die Ringmauer ist auf ihrer Westseite durch drei Türme verstärkt. Auf der Süd- und Westseite sind die Reste eines Walles sichtbar. Die Speisung der Gräben erfolgt durch den Gauxbach mit einer Mühlenanlage nordöstlich der Vorburg. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1986 wurden bei Entschlammungsarbeiten in der Gräfte Teile einer hölzernen Wasserleitung geborgen.