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Frauenberg bei Marburg

Geschichte:

Die Gründung der urkundlich 1296 erstmals erwähnten Burg erfolgte sehr wahrscheinlich bereits mehr als vier Jahrzehnte zuvor durch Sophie von Brabant, die Tochter des Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen und der Heiligen Elisabeth. Um 1252 erbaut, diente Burg Frauenberg dem Schutz der unweit entfernt gelegenen Stadt Marburg und richtete sich gegen die mainzische Amöneburg. Die Burg war mit Burgmannen besetzt, die sich teilweise nach ihr benannten, so z. B. der 1315 erwähnte Adolph von Frauenberg, ein Sohn des Ritters Werner von Schröck. Seit 1329 diente Burg Frauenberg mehrfach als Pfandobjekt. Als Pfandherren zu Frauenberg finden wir im 14. Jh. u. a. die Herren von Dernbach und die von Riedesel. Im Jahr 1470 befand sich der Frauenberg im Besitz der Brüder Dietrich und Friedrich von Scheuernschloss. Die bereits seit dem zweiten Viertel des 15. Jh. relativ bedeutungslose Burg, wurde zwischen 1470 und 1489 aus bislang nicht bekannten Gründen zerstört. Teile der ruinösen Anlage waren noch bis 1528 bewohnt. Durch rasch fortschreitenden Verfall und Abbruch wurde der Baubestand bis zum 19. Jh. erheblich dezimiert. Das mit der Burg verbundene Amt Frauenberg bestand von etwa 1350 bis 1604 und wurde schließlich mit dem Amt Kirchhain vereinigt. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der exponiert gelegenen Gipfelburg ist bislang nur unzureichend untersucht worden. Der geringe Baubestand der Ruine lässt kaum Rückschlüsse auf Baugestalt und Entstehungszeit der Anlage zu. Vermutlich gehört der erhaltene Ringmauerrest noch der Gründungsanlage aus der Mitte des 13. Jh. an. Im Jahr 1873 wurde ein Tor restauriert und 1908 erfolgte eine "gründliche Ausbesserung" der erhaltenen Ruine durch die Stadt Marburg und den Verschönerungsverein. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die über einem annähernd trapezförmigen Grundriss errichtete, nicht sehr große hochmittelalterliche Anlage erhebt sich in aussichtsreicher Lage auf dem Gipfel eines 381 m hohen Basaltkegels wenige Kilometer südlich von Marburg. Bedingt durch die recht frühe Aufgabe der Burg in der zweiten Hälfte des 15. Jh., rasch fortschreitendem Verfall und Steinraub blieben von der Burg nur geringe Reste erhalten. Von der außen mit grob zugehauenem Sandstein verkleideten Ringmauer steht an der Südseite der Kernburg noch ein etwa 7 m hohes Teilstück aufrecht, das eine Mauerstärke von 1,9-2 m erreicht. Auf der Mauerkrone entstand eine moderne Aussichtsplattform. Das schlichte Mauertor, das den Zugang zum Innenhof der Anlage ermöglicht, wurde 1873 restauriert. Über die Verteilung und die Baugestalt der Gebäude innerhalb des Berings sind ohne archäologische Grabungen keine Aussagen möglich. Unklar ist auch, ob Burg Frauenberg über einen Bergfried verfügte. (J.F.)