EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Tüschenbroich, Kummerter Busch

Geschichte:

Die wohl hochmittelalterliche Motte liegt rund 600 Meter östlich der Ulrichskapelle in einem Waldgebiet. Schriftliche Nachrichten, die sich auf diese Anlage beziehen, sind bislang nicht bekannt geworden. Wann die Burg wüst fiel, ist unklar. In welcher Beziehung die Burg zu dem 1397 erwähnten, 300 m schwalbachabwärts gelegenen "Brühler Hof" steht, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. (Jens Friedhoff; Markus Westphal)

Bauentwicklung:

Über die Bauentwicklung ist nichts bekannt. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:

Der Mottenhügel ist noch bis zu fünf Meter hoch erhalten und besitzt ein Basismaß von 28 mal 12 Metern. Bei der Begehung waren Abtragungs- oder Erosionsspuren sichtbar, die Motte dürfte einst (deutlich?) größer gewesen sein. Eine weitere Gefährdung des Bodendenkmales besteht durch Aktivitäten von Raubgräbern, die vor nicht allzu langer Zeit ein Loch im Zentrum des Hügels aushoben.
Die Gesamtgröße der Burg ist nicht genau festzustellen, da die Gräben nur noch im Süden und Osten erhalten sind. Im Norden ist der Graben vermutlich natürlich zusedimentiert, im Nordwesten hat eine rund 80 mal 50 Meter große, künstliche Bodenvertiefung alle Spuren der Burg zerstört. Die Funktion dieses eindeutig jüngeren, 1-2 Meter tiefen, rechteckigen Beckens ist ungeklärt; vielleicht befanden sich hier Flachsrösten, wie sie vom Brühler Hof bekannt sind.
Ein kleines Ost-West verlaufendes Rinnsal dürfte die äußerste nördliche Begrenzung der Burg markieren. Die Ausmaße der Anlage sind daher bei maximal 200 mal 90 Metern anzusetzen. Eine Unterteilung in Haupt- und Vorburg ist bei dieser Größe anzunehmen, aber nicht mehr nachzuweisen. Die Bewässerung der Gräben erfolgte durch die 130 Meter westlich fließende Schwalm (im 19. Jahrhundert noch als Brühlbach bezeichnet). Das Gewässer wurde südwestlich der Motte aufgestaut und in einen nach Osten führenden Kanal abgeleitet. Dieser mündete an der Südspitze der Burganlage in die Wassergräben. Das später angelegte, noch heute sumpfige Becken wurde über den gekappten westlichen Burggraben gespeist. (Markus Westphal)