EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Emmendingen, Burg

Geschichte:

Zeitgenössische Nennungen einer Burg liegen nicht vor. Die Anhöhe "Burg" oder der längst überbaute "Kastelberg" weiter südöstlich (dort wird im Tennenbacher Güterbuch ein "Burgstall" genannt; eine Datierung der Einträge wird nicht angegeben) kommen als Wohnsitze einiger Personen in Frage, die sich im späteren 11. Jh. und im 12. Jh. nach Emmendingen benennen. Von der Lage im Gelände her ist auch mit zwei alten Ortskernen zu rechnen, von denen sich die Bezeichnung Niederemmendingen heute noch auf der Topographischen Karte findet.
1091 ist ein Ulrich von Emmendingen (Anemotingen) genannt; 1094 schenkt ein Theoderich diverse Güter in Emmendingen und in der Umgebung an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen. Da am selben Tag in einer Urkunde des Klosters ein Dietrich von Emmendingen als Urkundenzeuge fungiert, wird die Identität der beiden angenommen. 1096 wiederum amtiert Ulrich von Emmendingen als Zeuge im Kloster in Schaffhausen. 1113 findet er sich unter den Adligen bei der Weihe der Klosterkirche von St. Peter, was einen Bezug zu den Zähringern andeutet. Die Herren von Emmendingen scheinen Verwandte der Grafen von Nimburg gewesen zu sein, was neben dem Güterbesitz der Leitname Dietrich andeutet. In dasselbe Umfeld gehört ein Dietrich von Hachberg (um 1100).
In der Mitte des 12. Jhs. (u.a. 1161) sind Heinrich und Bertold von Emmendingen im Tennenbacher Güterbuch als Schenker genannt. Sie werden aber als Ministeriale des Grafen Bertold von Nimburg bezeichnet. Sie scheinen daher einer anderen Familie anzugehören.
Schon durch die ersten Adelsnennungen, aber auch durch die Ministerialen ergeben sich ausreichend Möglichkeiten, für Emmendingen schon in der Frühzeit außer der Hachberg zwei weitere Burgen anzunehmen.
Das Aussterben der ursprünglichen Familie, der Aufschwung der nahen Hochburg (Hachberg), der Machtwechsel zu den Markgrafen von Baden-Hachberg um etwa 1200 sowie die spätere Stadtgründung von Emmendingen könnten die Burgen etwa im 13,/14. Jh. überflüssig gemacht haben. Die zu vermutende Burganlage auf dem "Kastelberg" könnte schon im 12. Jh. (?) abgegangen sein, die Anlage im Gewann "Burg" nach Aussage der Funde im 14. Jh. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Die Burgstelle ist fast vollständig abgegangen. Vage Hinweise auf die Entstehung der Anlage datieren in das ausgehende 11. Jh. (Nennung eines Adeligen). Keramikfunde belegen eine Besiedlung vom 11./12. Jh. bis zum 13./14. Jh. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Spornartiger Geländerücken mit Feldern und Gärten. Am Südrand eine noch etwas höher gelegene, bewaldete Fläche. Die Strukturen und die Geländeniveaus sind stark verändert, die zu vermutenden Gräben verfüllt. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Wenige Begehungen. Nur eine Wandscherbe und eine Bodenscherbe des 11./12. Jhs., eine Wandscherbe des 13./14. Jhs. Zwei große Fragmente von Viereckkacheln des 14. Jhs. (Heiko Wagner)