EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Oroszlánvár

Geschichte:

Der Berg, auf dem die Burganlage steht, wurde zuerst 1289 als Oroszlánhegy, d.h. Lowenberg erwähnt. In diesem Jahr kam sie durch Tausch in den Besitz des Adeligen Peter, Sohn von Kompolt aus dem Aba-Geschlecht. Ob die Burg, die direkt zuerst 1325 in den Urkunden vorkommt, schon damals existierte, ist unklar. Später besaßen sie die Nachfolger von Péter, die Mitglieder der Aristokratenfamilie Kompolti, die in der naheliegenden Burg Nána residierten. Nach dem Aussterben der Familie kam die Burg 1522 bzw. 1552 in den Besitz der Familie Országh, später gehörte sie den Töröks bzw. Nyárys; es ist aber fraglich, ob sie während der osmanischen Besetzung der Umgebung darüber verfügen konnten. Nach unsicheren Angaben waren hier noch 1607 christliche Soldaten stationiert.

Bauentwicklung:

Soweit es aufgrund der wenigen Baureste und ohne sichere archäologische Angaben feststellbar ist, bestand schon die früheste Burg aus einer ovalen, unregelmäßigen Umfassungsmauer, aus einem (wahrscheinlich runden) Hauptturm im Westen, sowie aus einem länglichen Wohn(?)bau in der NO-Ecke. Eine Zisterne ist vorläufig noch zu vermuten, die Stelle der Toranlage sowie eventuelle spätere Umbauten sind nicht bekannt. Die Anlage stellt eine typische Adelsburg der Zeit um 1300 dar.

Baubeschreibung:

Die Burg wurde auf einem 604 m ü.M. hohen, waldbedeckten Gipfel der Hauptkette des Mátra-Gebirges errichtet, etwa 5,5 km nördlich der Siedlung Domoszló. Der ovale Burgkern hat eine Ausdehnung von etwa 33x16 m. Die 1,2 m breite steinerne Umfassungsmauer ist besonders auf der Südseite gut zu verfolgen, im Norden und im Osten weist meist nur das Terrainrelief auf ihren Verlauf hin. In der kleinen hügelförmigen Erhebung am Westrand kann man einen runden Turmbau vermuten. In der etwas tieferen NO-Ecke sind Spuren eines weiteren, länglichen Gebäudes aufzufinden. In der Mitte befinden sich mehrere Gruben, eins von ihnen ist vielleicht mit der ehemaligen Zisterne identisch. Am Berghang verläuft um das Gipfelplateau ein tiefer, 15-25 m breiter, in den Fels gehauener Graben, zum Teil mit Bauschutt gefüllt. Die Burg ist aus Richtung Westen am besten erreichbar, der ursprüngliche Zugangsweg ist aber unbekannt.

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen fanden auf der Burg bisher noch nicht statt, die bisher gesammelten Lesefunde – Keramik und Lehmmauerbruchstücke - stammen aus der Zeit zwischen 13-16. Jh.