EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Nordburg

Geschichte:

Die Erbauungszeit des Ringwalls ist bislang ungeklärt. Angenommen wird entweder eine Errichtung in der Karolingerzeit oder unter Heinrich I. Vermutungen, dass um 1000 unter Graf Bruno VI. innerhalb des Walls eine Burg angelegt worden ist, bedürfen noch einer Bestätigung.
Die erste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahre 1202. Darin wird das Dorf in der Frage der Erbteilung der Söhne Heinrich des Löwens als welfischer Besitz genannt.
Die Nordburg fiel an Otto IV. und schien eine gewisse Bedeutung besessen zu haben. Womöglich gehörte sie einst zum brunonischen Besitz.
Noch im 18. und 19. Jahrhundert war der Graben um das Burgplateau im Gelände gut zu erkennen. Er findet sich auf Flurkarten eingezeichnet. Um 1830 soll der Wall abgetragen worden sein.
(S. Bieler)

Bauentwicklung:

Über die Bauentwicklung der Nordburg kann bisher keine Aussage gemacht werden. (S. Bieler)

Baubeschreibung:

Es handelt sich bei der Nordburg um eine stark zerstörte Wall-Grabenkonstruktion. Davon sind nur noch das gegenüber dem umgebenden Gelände um ca. 1 m erhöhte Terrain und ein Teilstück des Wassergrabens im Norden vorhanden. Der Wassergraben machte sich laut der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1781 ursprünglich den Schwarzwasser-Bach und einen toten Bacharm zunutze. Heutzutage liegen große Teile der Burg unter einem Friedhof. Es steht eine kleine Friedhofskapelle mit Glockenstuhl aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände. Seit dem 13. Jh. ist die Existenz einer Kirche in Nordburg bezeugt, die wahrscheinlich ebenfalls auf dem Burggelände gestanden hat.
(S. Bieler)

Arch-Untersuchung/Funde:

1830 wurde der Wall abgetragen, wovon keine Funde überliefert sind. Bei Einebnungen sollen "Mauerwerk aus Raseneisenstein, künstlich aufgeschüttete Erde und eine starke Schicht gestampften Lehms" zutage gekommen sein. 1955 fand man am südwestlichen Teil des Grabens etwa 20 Holzpfähle im Abstand von einem Meter. Sie waren als Uferbefestigung in den Grabenrand eingelassen worden. Danach wurde der Bereich überschüttet. Weitere archäologische Untersuchungen stehen noch aus. (S. Bieler, S. Eismann)