EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Pilsum, Beningaburg

Geschichte:

Die Burg in Pilsum war Sitz des Häuptlingsgeschlechtes der Beninga und hieß dem entsprechend Beningaburg. Als erster Besitzer tritt im Jahre 1347 "Folcardus Beningha in Pillesum" unter den Konsuln und Richtern des Emsgaues auf. Dessen Sohn Affo war 1359 Häuptling zu Pilsum. Ein Affo, möglicherweise sein Sohn, wurde am 18.07.1379 als "Capitalis in Pilsum et Norda" betitelt. Die Folgezeit bedeutete aber einen Abstieg des mächtigen Häuptlingsgeschlechtes. Der Hafen von Pilsum verlandete und der Handel verlagerte sich an den neu gegründeten Hafenort Greetsiel. Um 1400 war Affo Mitunterzeichner eines Vertrages mit den Hansestädten, in dem die Häuptlinge der ostfriesischen Küste zugestanden, die Seeräuber der Vitalienbrüder nicht mehr zu unterstützen. Affo verstarb kurz nach Vertragsunterzeichnung, sein Sohn Enno Affana scheint sich nicht an ihn gehalten zu haben, denn 1408 wurde seine Burg von den Hamburgern zerstört. Die Burgstelle ging an den mit den Hamburgern verbündeten Keno tom Brok. 1438 war Enno Cirksena im Besitz der Burgstelle, die er durch die Heirat mit Gela von Manslagt, einer Tochter Affo Benningas, erlangt hatte. Um 1440 errichtete er ein neues Haus auf der alten Burgstelle. Nach seinem Tod um 1450 fiel der Besitz an Ulrich Cirksena, dem späteren ersten Graf von Ostfriesland. 1470 scheint die Burg nicht mehr existent gewesen zu sein. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Eine ursprüngliche Burganlage aus dem 14. Jh. ist 1407 zerstört worden. Darauf erfolgte ein Neubau, der aber nur wenige Jahrzehnte bestand hatte, bevor die Burg aufgelassen wurde. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Eine Beschreibung der Burg ist aufgrund des Quellenbestandes zurzeit nicht möglich. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen im ehemaligen Burgbereich haben nicht stattgefunden. Lediglich am benachbarten Kirchhügel fanden 1980 Untersuchungen statt, mit denen eine Holzkirche als Vorgängerbau nachgewiesen wurde.