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Hatzum

Geschichte:

Hatzum besteht aus zwei Wurten, darunter eine Langwurt mit einer so genannten Wiksiedlung, die im Frühmittelalter entstanden ist. Auf einer zweiten Wurt entstand gegen Ende des 13. Jhs. eine Kirche und südlich davon im Spätmittelalter eine Häuptlingsburg, deren Reste bis in das 19. Jh. hinein noch existierten. Der erste bekannte Häuptling in Hatzum ist Jarich, der gegen Ende des 14. Jhs. lebte. Sein Sohn Wilko hinterließ eine Erbtochter, die Poppe Isempt von der Coldeborg heiratete. Dieser nannte sich nun Häuptling von Hatzum und Coldeborg und starb 1468. Aus dem Jahr 1589 stammt ein Grabstein in der Kirche, der einer Frau "Eye Isem[tsma] Frau von Hatzum" gesetzt wurde, die offenbar zur damaligen Häuptlingsfamilie gehörte. Aus dem Jahr 1586 ist überliefert, dass Häuptling Isempt von Hatzum zusammen mit seinem Bruder Elwerd einen Kelch an die Kirche spendete. Die Familie Harringa erbte zu Beginn des 17. Jhs. nach dem Aussterben dieser Häuptlingsfamilie die Besitzungen. 1808 starb diese Familie aus, danach ging die Burg an die Krummingas. 1824 wurde sie größtenteils abgerissen und durch ein neues Herrenhaus ersetzt. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Besiedlung der Burgstelle begann zu ebener Erde im 8./9. Jh. Seit dem 9./10. Jh. wurde die Wurt nach und nach erhöht. Reste von massiven Bauten fanden sich erst in der obersten Siedlungsschicht, zu der auch die Gräben gehörten. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Ein etwa 10 m breiter Graben umgibt das ehemalige Burggelände noch im Westen, Süden und Osten. Der Graben im Norden wurde durch einen archäologischen Suchschnitt nachgewiesen. 1861 waren noch in ruinösem Zustand ein Teil des Hintergebäudes und der zweistöckige Westflügel, der mit kleinen schmalen Fenstern versehen war, vorhanden. (Frank Both, Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Auf dem Gelände der ehemaligen Burg wurden drei Suchschnitte angelegt. Einer zur Kirche hin und zwei südlich des heutigen Hauses. Keramikfunde vom 8./9. bis ins 13./14. Jh. (Frank Both)