EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Ardeck a. d. Aar

Geschichte:

Als Initiator der spätmittelalterlichen Burgründung von Ardeck gilt Graf Adolf von Nassau-Dillenburg, der die Anlage 1394 an der Stelle einer vermeintlich 1248 zerstörten Vorgängeranlage bauen ließ.. Die Burg diente vornehmlich der Sicherung des nassau-diezischen Territoriums gegen die Grafen von Katzenelnbogen (vgl. Burgschwalbach). Seit 1467 waren die Herren von Diez mit Ardeck belehnt, die die Anlage noch 1577 als Wohnsitz nutzten. Die bereits 1640 nicht mehr bewohnbare Anlage wurde nach dem Erlöschen der niederadeligen Familie 1727 von Nassau-Diez als erledigtes Lehen eingezogen. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Eine detaillierte Untersuchung zur Baugeschichte der Burg steht noch aus. Der erhaltene Baubestand datiert in das ausgehende 14. Jh. In die Ringmauer sind zu einem bislang nicht bekannten Zeitpunkt Fenster gebrochen worden. (Reinhard Friedrich)

Baubeschreibung:

Der noch mehrere Meter hoch erhaltene, polygonale, unregelmäßig rechteckige Mauerbering umschließt das Plateau am Rand der steil abfallenden Felshänge. An der gefährdeten Zugangsseite im Nordosten befindet sich eine dicke Schildmauer, die an beiden Seiten von Türmen flankiert wird, und zwar einem runden im Norden und einem sechseckigen am Südende. Neben letzterem und somit durch diesen gedeckt befindet sich der Torbau. Im Innern zeigen Balkenvorlagen an der Mauerinnenseite, dass sich die Burghäuser wohl an die Mauer anlehnten. An der äußersten Südwestspitze hoch über dem Tal ragt der schlanke, nur 5,60 m Durchmesser aufweisende Bergfried auf, der noch ca. 18 m hoch erhalten ist. Während das 2. und 5. Geschoss Kreuzgewölbe aufweisen, befand sich auf dem Turm eine Wehrplattform mit Zinnen. Die Bezeichnung als "Bergfried" erweist sich in Ardeck aufgrund der sehr bescheidenen Dimensionen als problematisch. Vermutlich diente der runde Hauptturm als Wartturm zur Beobachtung des Umlandes. Auch die Ringmauer weist Wehrgänge mit Zinnen und außen als Schmuck einen Rundbogenfries auf.(Reinhard Friedrich)