EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Eschwege

Geschichte:

Die Vorgeschichte der Errichtung der Burg in Eschwege liegt in einem Steuerstreit zwischen Landgraf Hermann II. von Hessen und 16 niederhessischen Städten, von denen Eschwege einer der Wortführer war. Der Thüringer Markgraf Balthasar von Meißen führte als Vermittler 1378 einen Vergleich herbei. Landgraf Hermann hielt sich aber nicht an die Vereinbarung, so dass Balthasar 1385 das unter seinem Schutz stehende Eschwege besetzte.
Zur Sicherung seiner Erwerbung begann er im Folgejahr mit dem Bau einer Burg in Eschwege. 1398 wurde eine Vereinbarung mit dem hessischen Landgrafen geschlossen, dass nach dem Tode Balthasars dessen Söhne die Schlösser Eschwege und Sontra für 1200 Gulden an Hessen verkaufen. Der Erzbischof von Mainz hintertrieb dieses Geschäft aber, indem er den Thüringern die Hälfte von Langensalza und Bischofsgottern gab und dafür die Hälfte von Eschwege und Sontra erhielt. Der hälftige Besitz des Schlosses sorgte indes für Streitigkeiten, so dass um 1405 wieder der alte Zustand hergestellt wurde. 1433 kam Eschwege zurück nach Hessen, als es Landgraf Friedrich der Jüngere von Meißen für 6000 Gulden zusammen mit Sontra und Wanfried an den hessischen Landgrafen verkaufte. Als Morgengabe der hessischen Prinzessin Christine, die Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Bevern heiratete, wurde das Schloss 1667 an das welfische Fürstentum verpfändet, von wo es 1713 im Tausch gegen das Schloss Bevern wieder an Hessen zurückkam. Hier residierte dann bis 1755 Landgraf Christian von Hessen-Rheinfels-Wahnfried. Danach diente das Schloss nur noch als Amtssitz. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Burg wurde von 1386 bis 1389 erbaut. 1488 und 1552 wurden Umbauten vorgenommen, u. a. der Anbau zweier polygonaler Treppentürme und eines Erkers an der Ostseite. 1581 wurden unter Landgraf Wilhelm IV. Nord- und Westflügel zu ihrer heutigen Form umgestaltet. An den Schmalseiten wurden Renaissancegiebel und an den Hofseiten Treppentürme im holländischen Floris-Stil angefügt. Außerdem ließ er einen Lustgarten samt Lusthaus anlegen. Der Pavillonbau an der Ostseite kam 1615-17 unter Landgraf Moritz hinzu. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das beschädigte Schloss wiederhergestellt. Die neue Rolle als Residenzschloss erforderte ab 1713 zahlreiche Umbauten im Inneren, auch wurde 1740 ein neuer Marstall als Südflügel angefügt. 1927 und 1961-64 erfolgten grundlegende Renovierungen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt im Westen der Altstadt auf einer Erhebung über der Werra
Das heutige Schloss besteht aus einer massiven Dreiflügelanlage der Renaissance, deren offene östliche Hofseite durch eine fünfbogige Arkade geschlossen ist. Vorgelagert ist ihr ein quadratischer Bau, der sog. Pavillon.
Das Mauerwerk der ursprünglichen Burg ist im Nord- und Ostflügel noch weitgehend erhalten. Ihre exakte Gestalt ist aber unbekannt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine