Das Stein'sche Burghaus in Sayn

Stein'sches Burghaus (links)

Der in der Literatur als "Steinscher Burgsitz" bezeichnete, vermutlich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstandene Ministerialsitz wurde 1389 erstmals urkundlich erwähnt. Als Initiatoren der unterhalb der Dynastenburg Sayn gelegenen Anlage kommen die Voß von Diebach in Betracht, die nach 1422 das Anwesen an die Herren vom und zum Stein veräußerten. Der Burgsitz blieb bis 1802 im Besitz der Herren vom und zum Stein.

Grundriss
Der etwa 80 m unterhalb der Kernburg Sayn gelegene Burgsitz verfügte über eine eigene Ringmauer (30 m x 40 m) sowie ein rundbogiges Tor und war zur Talseite hin durch einen Zwinger gesichert. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einem rechteckigen Wohnbau (12 m x 8 m), einem dreigeschossigen Wohnturm (9,7 x 9,1 m) und einem an der Mitte der Westseite gelegenen, ursprünglich wohl dreigeschossigen Turm über unregelmäßigem Grundriss.
Der Wohnturm bestand aus einem gewölbten Keller, über dem sich drei, mit Kaminen ausgestattete Geschosse erhoben. Die Verbindung der Geschosse untereinander erfolgte durch eine in ihren Fundamenten noch erhaltene Wendeltreppe, deren Zugang im zweiten Geschoss lag. In der Höhe des dritten Geschosses befand sich offenbar ein hölzerner Wehrgang.
In der Neuzeit wurde der Wohnturm um einen Anbau mit Renaissance-Giebel erweitert. Eine 1668 erstellte Zeichnung zeigt den Wohnturm noch unversehrt mit einem steilen spätgotischen Walmdach. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Burgsitz aufgegeben und verfiel.