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Abenheim

Geschichte:

Der Ort Abenheim gelangte durch königliche Schenkungen bereits 932 in den Besitz des Klosters Fulda. Seit Ende des 12. Jhs. sind Ministeriale belegt, die sich nach dem Ort nannten, so 1190 Wernhere de Abinheim, 1227 Fridericus und Nebelungus de Abenheim. 1367 ist ein Kobel von Abenheim belegt, 1418 und 1425 ein Dierolf Schmutzel von Abenheim.
Während der Ort im 12. Jh. noch alleinig im Besitz des Klosters Fulda war, gelangten Anfang des 13. Jhs. Abenheimer Güter an die Grafen von Leiningen, später weitere Teile an andere Adelsgeschlechter (u. a. 1275 an die Grafen von Nassau). Durch Rückkauf kam der Ort 1358 erneut ans Kloster Fulda, 1387 wurden erste Teile an die Herren von Dalberg veräußert, die 1390 die Vogteirechte erwarben und ihren Besitz in Abenheim zielstrebig ausbauten. 1405 wurden vom Abt des Klosters Fulda auch die Grafen von Katzenelnbogen belehnt.
Ob einer der bisherigen Ortsherren ab dem späten 12. Jh. eine Burg im Ort errichtete, ist denkbar, aber nicht nachweisbar. Sicher urkundlich belegt ist eine Burg in Abenheim erst 1408, als ein Georg Schnittlauch seinen Burganteil verkaufte, den er wohl durch Heirat erhalten hatte. 1418 und 1425 erfolgten weitere Nennungen. 1473 bekundeten die Ritter Hans und Dietz von Wachenheim, dass sie ihre Anteile der Burganlage, darunter das Pfortenhaus neben dem Tor und den Stall neben der Küche, an Ritter Wolf Kämmerer gen. von Dalberg übergeben haben. 1475 erwarb Wolf II. von Dalberg weitere Burganteile von Graf Reinhard von Leiningen, so dass die Herren von Dalberg im 16. Jh. zu alleinigen Ortsherren aufstiegen. Sie waren es auch, die 1556 an Stelle der alten Burg den Dalberger Amtshof errichteten, so dass von der ehemaligen Burganlage bis auf einen Keller keine Reste erhalten blieben. (Reinhard Friedrich)

Bauentwicklung:

Es sind keine Angaben zur Baugeschichte möglich.

Baubeschreibung:

Aufgehendes Mauerwerk ist vollständig abgegangen. Die ehemalige Burg wurde 1556 durch den Dalberger Amtshof überbaut. Erhalten ist lediglich ein mittelalterlicher Keller. Urkundlich genannt sind noch ein "forder Diel" (wohl Vorburg) und ein porthüß (Torhaus) sowie ein Stall und eine Küche. (Reinhard Friedrich)