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Neuscharfeneck

Geschichte:

Die Anfänge der Burg liegen im Dunkeln. Ob Neuscharfeneck tatsächlich als eine Burggründung des 13. Jhs. anzusprechen ist, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen, da es sich bei der auf die Burg bezogenen Nennung des Ritters Johann von Scharfeneck im Jahr 1232 um eine Fälschung handelt. Ungeachtet dessen wird die Burg in der Mitte des 13. Jhs. entstanden sein. Die Bezüge zu der benachbarten, vor 1219 gegründeten, vollständig abgegangenen Burg Altscharfeneck ergeben sich durch die Familie von Scharfeneck. Mitte des 14. Jhs. gelangte Neuscharfeneck an Johann von Metz, der sich später nach der neu erworbenen Burg "von Scharfeneck" nannte. Pfalzgraf Rupprecht I. erlangte 1363 das Öffnungsrecht an der Burg. Unter Pfalzgraf Friedrich I. wurde die Burg zu einer der modernsten Befestigungsanlagen um- und ausgebaut. Die monumentale Schildmauer war für die Aufnahme von Geschützen bestimmt. 1494 wurde die Familie in den Grafenstand erhoben. Nach Eroberung und Plünderung im Bauernkrieg 1525 wurde die Anlage wiederhergestellt und schließlich im 30jährigen Krieg zerstört. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Neuere Untersuchungen zur baulichen Entwicklung der imposanten Burgruine stehen noch aus. Abgesehen von einigen bescheidenen Resten wird der Baubestand der Anlage im Wesentlichen von den Umbauten des 15. Jhs. bestimmt. Dem "Neubau" gehört der Ausbau der monumentalen Schildmauer an, deren Kernmauerwerk vermutlich aus dem 13. Jh. stammt. Mittelalterlichen Ursprungs sind ferner die Buckelquaderverkleidung an der Südseite des Felsens und Teile der südlichen Ringmauer. Der langgestreckte Wohnbau der Burg datiert ins 16. Jh. (Dieter Barz; Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Ausgedehnte Anlage. Ungefähr rechteckige Hauptburg, davor im Westen die tiefer liegende Vorburg. An der Ostseite der Hauptburg tiefer und sehr breiter Halsbraben. Dahinter die kolossale, 58 m lange und 12 m breite Schildmauer. Die Unterburg besteht südlich des Felsens aus einem älteren, inneren und einem jüngeren, äußeren Zwinger. Nördlich des Felsens umschließt sie einen Hof und den Palas, davor an der Nordseite ein Zwinger. An der Westseite der Vorburg ein Torbau mit Rundturm, die äußere Torwand ist mit wiederverwendeten Buckelquadern verkleidet. (Dieter Barz)