EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Rabenstein bei Kirdorf

Geschichte:

Die schriftliche Überlieferung zu der Burg am Rabenstein in Kirdorf ist äußerst spärlich. Den Herren von Vilbel gehörte als Lehen des Kurfürstentums Mainz zu Beginn des 14. Jhs. die Hälfte des Gerichts Kirdorf. Wie sie in ihren Besitz gelangt sind und wer das Lehen vor ihnen innehatte, ist nicht überliefert. Sie verpfändeten ihre Hälfte zusammen mit ihrem "Recht in der alten Burg" 1320 an Gottfried V. von Eppstein, 1327 folgte der endgültige Verkauf der Hälfte des Gerichts zusammen mit der "alten Burg" an Eppstein. Danach scheint die Burg abgegangen zu sein. Die Bezeichnung als "alte Burg" kann zum einen bedeuten, dass sie schon vor längerer Zeit aufgegeben worden ist. Zum anderen könnte der Ausdruck die Existenz einer "neuen Burg" implizieren, wofür die Brendelburg bei Alt-Dillingen im Zentrum des heutigen Friedrichsdorfs in Frage käme. Diese gehörte dem Geschlecht der Brendel zugeordnet, die Burgmannen auf der Burg Hohenberg waren, dem heutigen Bad Homburger Schloss. Ein Zweig dieses Geschlechts erscheint ab 1306 als Brendel von Kirdorf in den Urkunden und könnte somit auf der Burg am Rabenstein gesessen haben. Da die Brendelburg in Friedrichsdorf nur einmal 1357 in den Urkunden erscheint, ist die Burg am Rabenstein im Vergleich zu dieser möglicherweise älteren Datums. Diese Hypothesen müssten aber durch weitere Forschungen erhärtet werden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die wenigen bekannten Tatsachen über die Burg lassen keine Angaben zur Baugeschichte zu. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg befand sich unmittelbar östlich einer steilen Geländekante an einer Felsgruppe. Da die zu verschiedenen Gelegenheiten ans Tageslicht gekommenen Mauern und Wälle nicht dokumentiert wurden oder deren Dokumentation verschollen ist, können keine Angaben zur Gestalt der Burg gemacht werden. Deshalb ist auch unbekannt, ob die Rabensteinklippen in irgendeiner Weise in die Burganlage einbezogen waren. Auf einem Plan von 1824/27 ist noch der Flurname "In der Burggasse" verzeichnet. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1862 sollen bei Grabungen zwei "nicht unbedeutende Erdwälle" zutage gekommen sein. 1867 kam bei Erdarbeiten eine Mauer zutage. !888 wurde durch Louis Jacobi eine Ausgrabung durchgeführt, deren Dokumentation und Funde verschollen sind. Beim Bau der den Rabensteiner Klippen benachbarten Villa Albert Becker in der Nachkriegszeit stieß man auf altes Mauerwerk. (Stefan Eismann)