Geschichte:
Die Entstehung der Burg in Ober-Rosbach ist bislang ungeklärt. Im 13. Jh. war Rosbach zwischen der Hauptlinie der Grafen von Diez und ihrem Weilnauer Zweig aufgeteilt. Der Anteil der Weilnauer Linie ging 1326 an die Grafen von Nassau. Die Burg erscheint erstmals 1442 teilweise im Besitz Franks des Älteren von Kronberg, 1447 erwarb er ein weiteres Achtel von Gottfried VIII. von Eppstein. 1486 verpfändete Gottfried IX. von Eppstein-Münzenberg sein Viertel an Schloss Ober Rosbach an Hans von Dörnberg. 1489 schloss er das gleiche Geschäft mit dem Landgrafen Wilhelm III. von Hessen-Kassel ab. Später besaß die 1644 geadelte Familie Fabricius von Westerfeld einen Gutshof auf dem Schlossareal. 1753 erwarb die Gemeinde das überschuldete Gut, teilte es auf und veräußerte es an Privatleute. Den Turm erwarb die Gemeinde 1978 zurück und sanierte ihn. Zwischen 1985 und 2010 waren in ihm das Archiv von Ober- und Nieder-Rosbach sowie das Büro des Heimatgeschichtsvereins Rosbach untergebracht. Seit 2013 dient er als Heimatmuseum. (Stefan Eismann/Reinhard Friedrich)
Bauentwicklung:
Die Bauentwicklung der Burg ist weitgehend unbekannt. Es lassen sich lediglich Aussagen zur Baugeschichte der bestehenden Gebäude machen. Von dem Wohnturm sind Balken des 1. Obergeschosses dendrochronologisch auf die Jahre 1414 und 1419 datiert. Für das 2. Obergeschoss existiert ein Dendrodatum von 1645. Das heutige Herrenhaus wurde 1738 errichtet. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Von der Burg im Zentrum von Ober-Rosbach hat sich nur der Wohnturm erhalten. Weitere Bauten wie auch die Art der Befestigung sind nicht überliefert. Der Wohnturm liegt nach Westen von der Straße zurückversetzt. Er weist einen quadratischen Grundriss von 7 m Seitenlänge bei einer Wandstärke von ca. 1,20 m auf. Der 11 m hohe Baukörper schließt mit einem Rundbogenfries ab, worauf ein steiles Walmdach folgt. Im Erdgeschoss sind die spitzbogige Tür auf der Südseite und die Fenster nachträglich hereingebrochen worden. Der ursprüngliche Hocheingang befindet sich im ersten Geschoss auf der Nordseite. Der zweite Stock ist zu Wohnzwecken ausgebaut worden und besitzt einen Kamin, größere Fenster, eine Fensternische mit Sitzbänken und wahrscheinlich ursprünglich auch einen Aborterker. Das barocke Herrenhaus an der Straße ist ein schmuckloser zweistöckiger Barockbau mit übergiebeltem Mittelrisalit und Mansarddach. (Stefan Eismann/Reinhard Friedrich)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine