EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Lemberg

Geschichte:

Bei der Höhenburg Lemberg handelt es sich um eine der wenigen Anlagen, deren Gründung sich in den Schriftquellen recht gut fassen lässt. 1198 gelang dem Grafen Heinrich I. von Zweibrücken der Erwerb des bereits in keltischer und römischer Zeit besiedelten Burgberges von der Abtei Hornbach. In der Folgezeit entstand die Burg, deren Besitz ursprünglich mit Lothringen umstritten war. 1269 belehnte Herzog Friedrich II. von Lothringen den Grafen Heinrich II. von Zweibrücken, so dass sich in der Folgezeit eine Doppelherrschaft zu Lemberg ausbildete. An der Burg waren die Herzöge von Lothringen sowie die Grafen von Zweibrücken beteiligt. Unter Graf Jakob I. von Zweibrücken erfolgte im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts der Ausbau der Burg zu einem Renaissanceschloss, dass u. a. ab 1541 als Residenz diente. 1570 fiel Lemberg an Philipp V. von Hanau-Lichtenberg. Infolge von religiösen Konflikten besetzte 1572 ein Aufgebot Herzog Karls III. von Lothringen Burg Lemberg. Nach dem Abzug der Truppen befanden sich die Gebäude von Lemberg 1604 in einem baufälligen Zustand. 1689 wurde Lemberg schließlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Nach mehrfacher Restaurierung entstand 2001 auf dem Gelände der Anlage ein Burgeninformationszentrum. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Vom ältesten Baubestand (um 1200) haben sich Mauerreste vom Bergfried, der Ringmauer der Oberburg und am oberen Tor mit "kissenförmigen" Buckelquadern (ohne Zangenlöcher) sowie von zwei Filterzisternen erhalten. Teile der nordöstlichen Ringmauer der Unterburg und die Kapelle können in die 2. H. d. 13. Jhs. datiert werden. Die weiteren Um- und Ausbauten lassen sich nicht genauer eingrenzen und dürften grob als spätmittelalterlich angesehen werden. Von entscheidender Bedeutung für die bauliche Entwicklung der Anlage war u. a. der Ausbau zu einem Renaissanceschloss, das jedoch 1689 zerstört wurde. (Dieter Barz)

Baubeschreibung:

Die Burg besteht aus einer rund 900 m² großen Oberburg auf einem Aufsatzfelsen und einer Unterburg, die eine Ausdehnung von 120 m Länge und 60 m Breite erreicht. Von der Oberburg, die sich über eine Fläche von 50 x 30 m erstreckt, haben sich kaum Baureste erhalten. Bemerkenswert ist ein 94,8 m tiefer Brunnen, der durch einen - 117 m langen -Wasserzuleitungsstollen mit Wasser versorgt wurde. Vom Bergfried und der Ringmauer in der Unterburg können eine Kapelle und eine Schmiede unmittelbar am oberen Tor gesichert werden. (Dieter Barz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Fridolin Reutti 1993 bis 2004