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Mörschbach

Geschichte:

Zur Burganlage selbst gibt es keine Quellen. Im Weiler Mergisbach (Mörschbach) hatte ein Thiderich 1006 eine Kirche auf eigenem Grund errichtet. Begütert waren hier aber auch die Herren von Wahlbach. Beide kämen grundsätzlich als adelige Bauherren in Frage, sind aber nicht sicher genug mit der Anlage zu verbinden. Auch die Grafen von Kessel (1081 erwähnt) waren in dem Raum begütert. Zusammen mit Mörschbach, Wahlbach und Mutterschied bildete Schnorbach das sogen. "Neue Gericht", das im 14. Jh. zur Pfalzgrafschaft gehörte. (Reinhard Friedrich)

Baubeschreibung:

Insgesamt rechteckige Anlage, die mit ihrer Schmalseite direkt an der hier sehr sumpfigen Paderbachniederung ansetzt und sich nach Südwesten auf leicht erhöhtem Terrain erstreckt. Der rechteckige Haupthügel nimmt eine Fläche von ca. 38 x 22 m ein und ist noch ca. 2,5 bis 3 m hoch erhalten. Das Hügelplateau weist eine leichte Abstufung auf, im Südwesten ist es zerwühlt, in der Hügelmitte ist heute viereckige Eintiefung, wohl durch Grabung. Im Norden wird das Plateau von einem ca. 70 m in gerader Richtung verlaufenden, rechtwinklig zum Paderbach ansetzenden, noch ca. 2-3 m tiefen, teils sumpfigen Graben begleitet, der eine Breite von ca. 7 m hat und nach Südwesten ausläuft. Von diesem zweigt nach 22 m ein weiterer, ca. 5 m breiter Graben rechtwinklig ab, der somit das Hügelplateau umfasst. An der südlichen Längsseite ist ein Graben kaum zu erkennen, möglicherweise ist er völlig verschliffen bzw. verfüllt. Dies ist besonders relevant im südwestlich anschließenden Gelände. Denn während hier der Nordgraben und der Quergraben einen rechteckigen Raum aus dem gleich hohen Gelände aussparen, fehlt eine solche Begrenzung im Süden und Westen. Dennoch könnte hier ein möglicher Raum für eine Vorburg geschaffen worden sein, so dass die Gesamtanlage dann eine Ausdehnung von ca. 75 x 25 m gehabt hätte. (Reinhard Friedrich)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäol. Untersuchung durch Rheinisches Landesmuseum 1908. Dabei Kreuzschnitt, der bis zur Sohle der Anlage geführt wurde, danach teilw. verfüllt, ein 6,69 x 2,55 m breiter Mauerklotz freigelegt, bei dem es sich um die Reste bzw. den Unterbau eines turmartigen Gebäudes handeln könnte; 1977 noch erkennbar. Im Hügel mehrere übereinander liegende Brandschichten, in unterster angebl.karol. Keramik (In Anbetracht der damaligen Datierungsunsicherheit im Bezug auf mittelalterliche Scherben, in der auch Pingsdorfer Ware für karolingisch gehalten wurde, ist ohne Fundautopsie die archäologische Datierung nur allgemein als mittelalterlich anzusehen). (R.F.)