EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Monreal, Löwenburg

Geschichte:

Die Gründung der Burg erfolgte kurz vor 1229. Graf Hermann III. von Virneburg hatte die "Monroial" genannte Burg in der Vogtei seines Bruders Philipp und mit dessen Zustimmung und Hilfe errichtet. Ungeachtet dessen entbrannte um die Burggründung zwischen beiden Brüdern eine Fehde. Der Ortsname "Mont Royal" (=Königsberg) zählt zu den im 12./13. Jh. häufig vorkommenden französisch beeinflussten Burg-/Ortsnamen im Rheinland (u.a. Monschau, Montabaur, Montfort, Grenzau) und lässt auf enge Beziehungen zu Frankreich (etwa im Kontext einer Kreuzzugsteilnahme des Burggründers Hermann von Virneburg) schließen. Überfälle Heinrichs II. von Virneburg und seines Sohnes Robert III. auf die kurtrierische Stadt Mayen führten 1334 zu einer militärischen Auseinandersetzung mit dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg, der schließlich die Lehenshoheit über Burg und Herrschaft Monreal erlangte. Unter Graf Robert IV. (reg. 1384-1445) wurde die Burg weiter ausgebaut. Philipp II. von Virneburg überschrieb Monreal 1484 seiner Gattin Walburga von Solms als Witwensitz. Sie sollte die "Behausung auf der Niederburg zu Monreal, da wo die Kapelle, ferner die Behausung, da wo die alte Küche und die große Stube sich befinden, zwei Ställe, wovon einer innerhalb der Burgpforte" liegt, erhalten. Nach dem Aussterben der Grafen von Virneburg mit Kuno im Jahr 1545 belehnte der Trierer Kurfürst Johann von Baden den Grafen Heinrich von Leiningen und Dagsburg mit Schloss, Tal und Herrschaft Monreal. In der Folgezeit wurde die Burg nicht mehr als Lehen ausgegeben. Sie bildete den Sitz eines Amtes, das von dem kurtrierischen Amtmann zu Mayen verwaltet wurde. Burg und Ort Monreal wurden sehr wahrscheinlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 von den Franzosen zerstört. Die Ruinen kamen 1815 an den preußischen Staat. Seit 1970 befindet sich die Burgruine im Besitz der Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz (Burgen, Schlösser, Altertümer). (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Detaillierte Untersuchungen zur Baugeschichte der Burg Monreal stehen noch aus. Zum hochmittelalterlichen Baubestand der Burg aus dem ersten Drittel des 13. Jhs. zählen der runde Bergfried, der ähnliche Merkmale wie der Hauptturm der Burg Mayen aufweist (je 3 obertägige Geschosse, Mauertreppen, Mauernischen mit Schießscharten) und der über sechseckigem Grundriss errichtete viergeschossige Kapellenbau. Teile der die Burg umgebenden Zwingeranlagen sowie die spitzwinklig gebrochene Schildmauer vor dem runden Hauptturm sowie die Ummantelung des sechseckigen Kapellenbaus datieren ins 15. Jh. und gehören vermutlich dem Ausbau der Burg unter Graf Robert IV. von Virneburg (reg. 1384-1445) an. Im Bereich der Kernburg finden sich ferner Reste eines im 17. Jh. entstandenen rechteckigen barocken Wohnbaus. 1689 wurde die Burg von französischen Truppen zerstört. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Nordöstlich des Ortes auf einer steil ansteigenden, das Tal der Eltz beherrschenden Anhöhe gelegen, stellt die Burg zusammen mit der östlich gelegenen Vorburg eine umfangreiche Anlage dar. Die höchste Stelle des Burggeländes nimmt der 25 m hohe runde Bergfried aus dem 13. Jh. ein. Im 15. Jh. wurde dem Turm auf der Nord- und auf der Westseite eine spitzwinklig gebrochene Schildmauer vorgelegt. Ein gebogener Halsgraben schützt die Burg zur Angriffsseite. Um den zentral gelegenen Bergfried gruppieren sich die auf einer niedrigeren Geländestufe platzierten Ruinen mehrerer Wohngebäude und der über einem Kellergewölbe zweigeschossig aufragende sechseckige Kapellenbau, der im 15. Jh. feldseitig ummantelt wurde und ein weiteres, zur Wohnnutzung bestimmtes, Geschoss (Aborterker an der Nordseite) erhielt. Der ehemalige Zugang zur Hauptburg liegt auf der Ostseite. In dem breiten Halsgraben hat sich einer der beiden Brückenpfeiler erhalten. Östlich an die Hauptburg schließt sich jenseits des Halsgrabens die langgestreckte Vorburg an, von der im Wesentlichen der Bering, Mauerreste eines Wirtschaftsgebäudes, die Ruine des sogenannten Pfortenhauses und eine mit halb- und dreiviertelrunden Schalentürmen versehene Zwingermauer erhalten sind. Südlich schließt sich an die Ringmauer der Hauptburg die mit hufeisenförmigen Flankentürmen versehene Befestigung des Stadtrechtsortes Monreal an. (Jens Friedhoff)