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Hemmerich

Geschichte:

Der Ort Hemmerich wird 1210 erstmals urkundlich als "Hemberg" erwähnt. Die Burg Hemberg, nach der sich 1210 der Ritter Albero von Hemberg benannte, entstand über den Resten einer römischen Siedlung. 1392 verzichtete der Ritter Werner von Bachem gegenüber dem Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden auf das Amt des Erbkämmerers mit der "Unteren Burg in Bachem" (heute Stadt Frechen). Sein Nachfolger im Amt des Erbkämmerers wurde im selben Jahr Pawin von Hemberg, Gemahl der Sophia von Bachem. 1468 fielen das Erbkämmereramt und die Burg Hemmerich durch Heirat an die Herren von Aldenbrück, genannt Velbrück. Mit dem Tode des letzten männlichen Vertreters dieser Familie, Johann von Velbrück, wurde 1620 das Amt dessen Schwiegersohn, Adolf Sigismund Raitz von Frentz zu Kendenich verliehen, während Burg Hemmerich 1611 durch Heirat der Anna von Velbrück in den Besitz des Gumprecht von Gevertzhan kam. Nach mehrfachem Besitzerwechsel (1677 Johann von Francken-Sierstorff, 1705 Caspar von und zum Pütz) gelangte die Burg 1825 an Carl Freiherr von Nordeck, dessen Sohn Rudolf das 1713 entstandene Barockschloss nach einem Brand 1869 durch den Architekten Graf Wilhlem Mörner wiederaufbauen ließ. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg 1945 zerstört. Heutiger Besitzer der Ruine ist Hunold, Freiherr zu Nordeck. (J. F.)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der mittelalterlichen Burg Hemmerich liegen bislang keine Untersuchungen vor. An die Stelle der Burg trat 1713 ein Barockschloss, das nach Brandzerstörung 1869 im Stil der Neo-Renaissance wiederhergestellt wurde und 1945 abermals zur Brandruine wurde. Zum mittelalterlichen Baubestand der Burg zählte die 1897 abgebrochene Pfarrkirche, die zugleich als Burgkapelle diente. Von dem romanischen Sakralbau aus der Mitte des 12. Jh. blieben der kleine Chor mit Chorquadrum als Friedhofskapelle erhalten. (J. F.)

Baubeschreibung:

Die Baugestalt der Burg bleibt aufgrund der Überbauung durch das barocke Herrenhaus und die ehemals weitläufige Vorburg unklar. Ende der 1860er Jahre wurde die Burg Hemmersbach noch einmal baulich überformt. Baureste aus mittelalterlicher Zeit haben sich auf dem Schlossareal nicht erhalten. Vermutlich gehörte die noch erhaltene mittelalterliche Chorpartie der Friedhofskapelle als Burgkapelle zu der Anlage. (Jens Friedhoff)