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Adendorf

Geschichte:

Die Anfänge der zweiteiligen Wasserburg Adendorf reichen bis ins zweite Viertel des 14. Jh.s zurück. Am 22. Okt. 1337 trugen der Ritter Paul von Hüchelhoven und seine Gattin Margarethe von Eschweiler ihr "huys zo Aulendorp mit graben ind vurburghe" dem Markgrafen Wilhelm von Jülich zu Lehen und Offenhaus auf. Den Herren von Hüchelhoven folgten als Besitzer von Schloss und Herrschaft Adendorf (1659 wurde das Kirchspiel Adendorf von dem Jülichschen Amt Neuenahr abgetrennt und reichsunmittelbar bestätigt) Johann von Kempenich, die Herren von Birgel, von Schöneck (1453) und schließlich die Familie von Orsbeck. 1485 konnte Georg I. von der Leyen das Schloss Adendorf an sich bringen. 1833 gelangte die um 1660 barock umgestaltete Wasserburg durch Kauf an die Freiherrn von Loe, in deren Besitz sich die Burg noch heute befindet. (J. F.)

Bauentwicklung:

Die Anfänge der zweiteiligen, aus Vor- und Hauptburg bestehenden Wasserburg (Zweiinselanlage) reichen vermutlich bis ins 14. Jh. zurück. Eine lavierte Federzeichnung aus dem zweiten Viertel des 17. Jh. zeigt noch die bauliche vielgestaltige Hauptburg mit Gebäuden aus Stein und in Fachwerkkonstruktion. An der Nordecke ist der noch bestehende mächtige Rundturm mit Kegeldach erkennbar. Um 1660 wurde die Anlage im Stil des Barock unter Wahrung der älteren Bausubstanz umgestaltet und die Fassaden vereinheitlicht. Die teilweise in Fachwerk errichteten über Konsolen vorkragenden Ecktürmchen der Hauptburg wurden in Stein ausgeführt, wobei man ihre einstige Fachwerkstruktur durch Steinbänder imitierte. Etwa zur gleichen Zeit wie die Hauptburg wurde auch die Vorburg baulich verändert. 1842 verfüllte man den Vor- und Hauptburg trennenden Wassergraben. Nach dem Abschluss einer Gesamtinstandsetzung im Jahre 1979 folgte 1982/83 die umfassende Sicherung und Restaurierung des Natursteinmauerwerks und die Freilegung sowie Konservierung der Malereien auf den Flächen des spätgotischen Sterngewölbes in einem Eckturm der Hauptburg. Die 1984 begonnene Innenhofsanierung wurde 1987 abgeschlossen. (J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die bis zur Verfüllung des Grabens zwischen Haupt- und Vorburg auf zwei Inseln gelegene Wasserburg bildet ein großes Rechteck. Die durch zwei viereckige Flankentürme ausgezeichnete dreiflügelige Vorburg öffnet sich zum geschlossenen Vierflügelbau der Hauptburg. Wertvolle Details zur Baugestalt der im Kern spätmittelalterlichen Anlage bietet eine Federzeichnung aus dem zweiten Viertel des 17. Jh. Sie zeigt die Burg vor der barocken Umgestaltung von 1660. An drei Ecken wird die über hohem Sockelgeschoss (Bruchstein) zweieinhalbgeschossige Hauptburg (Ziegelsteinmauerwerk) von vier vorkragenden polygonalen Ecktürmchen flankiert, während die Nordecke einen mächtigen Rundturm (Geschützturm) mit Kegeldach aufweist. (J.F.)