EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Herrenbröl, Wasserburg

Geschichte:

Über die Anfänge der 1417 in den Schriftquellen erstmals als "Zu der Bröll" bezeugten Niederungsburg liegen bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Burg befand sich im Besitz der niederadeligen Familie von Scheid genannt Weschpfennig, deren Mitglieder zeitweise in landesherrlichen Diensten der Herzöge von Jülich-Berg tätig waren. 1642 gelangte der Adelssitz durch Heirat an die Familie von Scharrenberg, der 1722 als Besitzer die von Neukirchen und 1770-1893 die von Martial folgten. Später kam die Burg in bürgerlichen Besitz. Eine historische Abbildung im Rentbuch des Amtes Blankenberg von 1644 zeigt die noch intakte Niederungsburg mit zwei Turmbauten und einer Ringmauer. Wann die Burg als adeliger Wohnsitz aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Um 1800 war die Anlage ruinös. Nach dem Übergang des Burgareals an die Gemeinde Ruppichteroth 1994, wurden die Mauerreste saniert und Anbauten, die im 19. und 20. Jh. an die Burgmauern gesetzt worden waren, niedergelegt. Es folgte eine Aufmessung des Geländes, um den Bestand der mittelalterlichen Mauern zu dokumentieren sowie eine archäologische Untersuchung des Burgareals. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die gesamte Anlage gehört sehr wahrscheinlich dem späten Mittelalter an. Eine genaue Datierung der Mauerreste steht noch aus. Auf einer Abbildung im Rentbuch des Amtes Blankenberg ist noch deutlich die intakte Anlage mit zwei Türmen und einer Ringmauer zu erkennen. Clemen sah bei der Aufnahme des Kunstdenkmälerinventars im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. noch die recht ansehnlichen Ruinen des größeren Turmes (Wohnturm?), von dem sich nur Fundamentreste erhalten haben. 1994 wurde die Anlage saniert. (J.F.)

Baubeschreibung:

Von den Bauten auf dem ehemals mit einer Ringmauer umgebenen Burggelände ist heute im Wesentlichen die aus Bruchstein gemauerte dreigeschossige Außenwand eines Turmes sichtbar, die auf halber Höhe eine Schießscharte aufweist. In östlicher Richtung schließt sich die einmal geknickte 23 m lange Ringmauer an, an deren südöstlicher Ecke die Fundamentreste eines zweiten rechteckigen Turmes (Wohnturm?) ergraben wurden. Der Fußboden des Turmes war mit Bruchsteinpflaster belegt. Als Mauermaterial dienten Bruchstein und Ziegel. Funde lassen auf ein Schieferdach schließen. Im Norden stieß man auf Fundamentreste der abknickenden nordöstlichen Ringmauer der Burg. (J. F.)