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Medinghoven

Geschichte:

Im Unterschied zu dem bereits 872 genannten Ort Duisdorf, wird der Rittersitz Medinghoven in den Schriftquellen erstmals 1449 ausdrücklich erwähnt. Die Anfänge reichen vermutlich in das 14. Jh. zurück. 1328 befand sich Duisdorf im Besitz des Bonner Cassiusstifts. 1393 tritt ein Rittergeschlecht von Meynwege zu Medekoven in Erscheinung. Um 1450 gelangte Medekoven an die Herren von Ilheim, deren Mitglieder das Erbschenkenamt der Probstei St. Cassius zu Bonn bekleideten. 1449 verfügte ferner Anton von Orsbeck über einen Anteil an der Burg Medekoven. Nach dem Aussterben der Familie von Ilheim gelangt der Rittersitz 1631 an die Raitz von Frentz, 1700 an die von Giesenberg und 1725 an die Freiherren von Westerholt. 1834 veräußerte Maximilian Friedrich Reichsgraf zu Westerholt und Giesenberg die Güter Medinghoven und Ödekoven an den Baron Wilhelm von Neuffille, der zu Medinghoven umfangreiche Neubauten aufführen ließ. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erwarb der Petrochemiker Adolf Spilker das Anwesen, das sich seitdem im Familienbesitz seiner Nachfahren befindet. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte des vermutlich bis ins 14. Jh. zurückreichenden Adelssitzes, der sich als vielgestaltige späthistoristische Anlage präsentiert, ist bislang noch nicht untersucht worden. Der erhaltene Baubestand datiert in die 1830er Jahre und das Jahr 1896. Ein tiefgreifender Umbau erfolgte 1917-1918 (Nordtrakt). (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

An der Stelle des spätmittelalterlichen Adelssitzes, der offenbar Ende des 17. Jahrhunderts durch französische Truppen zerstört worden ist, trat 1834 ein im neugotischen Stil errichtetes Herrenhaus mit schmalem Eckturm, flachen Dächern und Miniaturzinnen sowie Eckwarten. Ende des 19. Jh. bzw. 1917/18 wurde die zwei- bzw. dreigeschossige Anlage um den Nordtrakt erweitert, der die Formensprache des neugotischen Herrenhauses aufnimmt. (Jens Friedhoff)