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Mauel a. d. Sieg

Geschichte:

Die Anfänge der Burg Mauel sind bislang noch nicht hinreichend erforscht worden. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen Ministerialensitz, der der bergischen Landesburg Windeck zuzuordnen ist (vgl. Burghaus Hof, Wilbringhoven, Broich u.a.). Angaben zur Besitzgeschichte vor der Mitte des 16. Jh. liegen bislang noch nicht vor. 1555 ist Wilhelm von Etzbach als Besitzer der Burg Mauel bezeugt. Zu Beginn des 16. Jh. gelangte der Adelssitz an die Familie von Velbrück, die sich nach der Mitte des 17. Jh. jedoch nicht mehr auf der Burg aufhält, sondern das Herrenhaus mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Ländereien verpachtet. 1787 erwirbt der Pächter Peter Voß das Burghaus und lässt bauliche Veränderungen vornehmen. Der Adelsitz bleibt in bürgerlichem Besitz (u.a. Familien Hundhausen, Kammerich, Kirchbaum u. Wehner) und beherbergt heute einen Gastronomiebetrieb. (J. F.)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte des Burghauses ist bislang noch nicht erforscht worden. Vermutlich reichen die Anfänge des von einem Wassergraben umgebenen Adelssitzes in das 15. Jh. zurück. Für eine Datierung ins Spätmittelalter spricht die enge typologische Verwandtschaft mit den Rittersitzen Hof, Volperhausen und Overbach. Nach dem Übergang des Burghauses an Peter Voß ließ der neue Besitzer die steinernen Giebel abbrechen und ersetzte das Satteldach durch das noch erhaltene steile Walmdach. Für die Neubauarbeiten am Herrenhaus sowie einen Stallneubau verwendete man Steine des verfallenen Rittersitzes Broich. An die Stelle des ehemaligen Eingangs an der Nordseite (Zugbrücke) trat 1841 ein neuer Zugang an der Südseite mit einer dreibogigen Steinbrücke über den Wassergraben. (J. F.)

Baubeschreibung:

Von der vormals mit Wirtschaftsgebäuden ausgestatteten Anlage blieb im Wesentlichen das über rechteckigem Grundriss und hohem Kellergeschoss errichtete zweigeschossige Hauptgebäude aus Bruchstein erhalten. An die Stelle der beiden steinernen Giebel und des Satteldaches trat nach einem Umbau Ende des 18. Jh. ein hohes Walmdach. An der Nordost- und an der Südwestecke des Herrenhauses haben sich geringe Spuren von Abortanlagen erhalten. Der 1841 neu geschaffene Zugang an der Südseite - der ursprüngliche Eingang mit Zugbrücke befand sich an der Nordseite - ist durch eine dreibogige Steinbrücke über den Wassergraben erschlossen. Die auffallende bauliche Verwandtschaft des Burghauses zu dem bauhistorisch gut untersuchten Adelssitz Overbach bei Much erlaubt eine Datierung der Burg Mauel in das 15. Jh. (J.F.)