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Lede

Geschichte:

Als Initiator der Burggründung zu Vilich - der Name Burg Lede ist erst seit 1910 gebräuchlich - gilt der Ritter Johann Schillinck von Vilich. Durch die Heirat seiner Witwe gelangte der Ministerialensitz zu Beginn des 15. Jh.s an die von dem Bongart. 1512 finden wir die Freiherren von Blanckard als Besitzer der Burg Vilich und 1761 schließlich das Stift Vilich. Nach der Säkularisation 1803 wurde die Burg vom preußischen Fiskus 1820 an den Bankier Herstatt veräußert. Der Familie de Claer folgten als Eigentümer 1904 Otto Weinlig, Direktor der Dillinger Hüttenwerke, 1930 die Gräfin Berghe von Trips und 1987 die Familie der Freiherren von Loe. In 2018 erfolgt ein erneuter Besitzwechsel: Burg Lede (Vilich) ging an die Familie Parrotta über, die dort eine Galerie unterhält. Unter Otto Weinlig wurde Burg Vilich im Stil des Späthistorismus umgestaltet und erhielt den Namen Burg Lede. Nach 1987 fanden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen statt. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Wasserburg Lede ist bislang nur unzureichend untersucht worden. Das Mauerwerk der über rechteckigem Grundriss errichteten Kernburg mit dem aus der Mauerflucht vorspringendem viereckigem Turm gehört sehr wahrscheinlich noch dem Gründungsbau des 14. Jh.s an. In den Wirren des Truchsessischen Krieges wurde Burg Vilich 1583 zerstört und blieb Ruine. Unter Verwendung eines Teils der Mauern entstand in der Kernburg ein schlichtes Wohnhaus. 1910 erfolgte unter Wahrung eines Großteils des spätmittelalterlichen Baubestandes eine späthistoristische Umgestaltung des Adelssitzes. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die von Wassergräben umgebene Hauptburg wurde über einem rechteckigen Grundriss erbaut. Der Zugang über eine Rundbogenbrücke, die sehr wahrscheinlich eine ältere Zugbrücke ersetzt, wird durch einen quadratischen Turm gesichert. Im unteren Teil des Wohnhauses finden sich Scharten mit stark ausgeprägten Gewänden. Darüber hinaus haben sich Reste von Kreuzstockfenstern aus Haustein erhalten. Das Obergeschoss des Turmes birgt ein schweres rundbogiges Doppelfenster mit vierkantigem Mittelpfosten. Ferner weist die Innenseite der Fassade spitzbogige Blenden für Schießscharten auf. Von der jenseits des Grabens gelegenen Vorburg bleiben lediglich Reste der Umfassungsmauer und eines Turmes erhalten.(J.F.)