EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Altenschneeberg

Geschichte:

Nach einem in der Zuweisung unsicheren "Marquardus Snebergarius" um 1180 ist erst "Dietricus iudex de Sneberc" 1237 sicher mit dem Platz in Verbindung zu bringen, der evtl. Gerichtssitz der Herrschaft Murach (Grafen von Ortenburg) war. In der Folge (Lehens-?)Besitz der Sigenhofer und Streitobjekt zwischen den Herzögen von Ober- und Niederbayern. 1296 übergab Friedrich von Sigenhofen die Burg an Herzog Otto III. von Niederbayern, doch erscheint sie 1311 im Urbar des Viztumamtes Straubing wieder als Sigenhoferscher Besitz. Nach mehrfachem Wechsel der Landeszugehörigkeit gehörte die Herrschaft seit 1349 zu Niederbayern. Nach der Belehnung der Satzenhofer mit der Burg etwa in dieser Zeit erfolgte mit der Belehnung der Zenger wohl 1396 eine Teilung von Burg und Herrschaft. Trotzdem nannte sich eine bedeutende Linie der Zenger nach Schneeberg, das wohl 1429 von den Hussiten belagert wurde. 1459 erklärt Tristram II. Zenger die Burg gegenüber Herzog Ludwig zum Offenhaus. Die fortwährende Teilung der seit mindestens 1488 pfälzischen Herrschaft belegt die Lehensauftragung der Brüder Willhelm und Hans Satzenhofer an Pfalzgraf Otto, 1489. 1490 nahm der böhmische König Wladislaw II. den Besitz der Zenger unter seinen Schutz. Nach 1508 ging die gesamte Herrschaft in einem langwierigen Prozess bis 1530 an die Familie Fuchs über. Diese hatte 1527 von Kaiser Karl V. einen umfassenden Freiheitsbrief für ihre Besitzungen erhalten, musste sich aber 1530 dem Landesherrn wieder unterwerfen. Zu dieser Zeit war die Burg bereits verlassen und der Hauptsitz der Herrschaft nach Tiefenbach verlegt worden. 1557 ist nur noch von einem "alt zerbrochen Burg-Stall" die Rede. (B.E.)

Bauentwicklung:

Wegen der wenigen erhaltenen Reste und dem Fehlen archäologischer Grabungen ist eine Darstellung der Baugeschichte kaum möglich. Denkbar ist, dass der auf historischen Ansichten dargestellte Turm (Bergfried) der Oberburg samt zwei angrenzenden Gebäuden noch dem 13. Jahrhundert angehörte. Aus dem Geländebefund wird auch klar, dass im 15. Jahrhunderrt kein fortifikatorischer Ausbau der Anlage mehr erfolgte. Die Burg diente nach ihrer Aufgabe als Steinbruch. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die 160 x 75 m messende Anlage gliedert sich in Ober- und Unterburg. Erstere nimmt einen 70 m langen und 10 m hohen Felsenkamm ein, dessen Westteil etwas tiefer liegt. Im Süden lag wohl ein Wohngebäude. Wohl vom Bergfried und einem weiteren Bau stammen Fundamentspuren. Außer im Südosten wird die Oberburg allseitig von der Unterburg umgeben, die teils nur zwingerartig ausgebildet ist. Diese wird von einem 6 m tiefen und 13-20 m breiten Graben umgeben. Dem Graben ist teilweise ein schwach ausgeprägter Außenwall vorgelagert. Der Zugang lag im Nordosten zwischen zwei Felsblöcken. Anhand von Schuttwällen lassen sich zwei Gebäude innerhalb der von deutlichen Höhenunterschieden geprägten Unterburg erschließen. (B.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Als Lesefunde sind ein Klingenfragment, ein Spieß und zwei Geschossspitzen bekannt.