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Altrandsberg

Geschichte:

Die Randsberger/Ramsperger sind ab 1165, beginnend mit Albrecht und Erasmus von Randsberg, als Ministerialen der Grafen von Bogen nachweisbar. Zusätzlich sind Verbindungen der Familie zum Hochstift Passau belegt. Randsberg wurde in Grenzlage zum Gebiet der Markgrafen von Cham angelegt. Nach dem Aussterben der Grafen von Bogen 1242 erfolgte der Übergang in die Ministerialität der Wittelsbacher. 1330 wurde die Linie Neurandsberg begründet, was die allmähliche Einbürgerung des Namens Altrandsberg für den Stammsitz zur Folge hatte. Die Familie bekleidete in herzoglichen Diensten wichtige Ämter. Im mittleren 15. Jh. gab es nach Auseinandersetzungen mit dem Landesherrn mehrfache Besitzerwechsel, die mit dem Übergang an die Paulsdorfer spätestens 1483 endeten. 1515 Erwerb durch Heinrich Nothafft. Um 1620 ging Altrandsberg an Hans Christoph von Berliching(en, 1676 nach mehreren Zwischenbesitzern dann an Hans Wolf von Leoprechting über. Im Besitz dieser Familie blieb Altrandsberg bis 1847, kam dann in bürgerliche Hände und 1895 in Gemeindebesitz. (B.E.)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der vor allem im 17. Jh. stark veränderten Anlage ist nur in ihren Grundzügen geklärt. Den ältesten Bestand bilden die 1987 freigelegten Fundamente des quadratischen Bergfrieds, die Ringmauer auf drei Seiten und Teile eines mehrgliedrigen Wohngebäudes an der Ostseite. Sie dürften noch auf die 2. H. des 12. Jh.s zurückgehen. Der Wohnbau wurde in der 1.H. des 13. Jh.s offenbar repräsentativ ausgebaut. Ebenfalls im 13. Jh. dürfte auch die ältere Zwingermauer entstanden sein, welche die Hauptburg auf drei Seiten eng umschloss. Im Osten war im Zwinger ein Gebäude angebaut, das nach einem Brand aufgegeben wurde. Möglicherweise ebenfalls noch im 13. Jh. wurde der Bergfried durch einen klein dimensionierten runden Neubau ersetzt. Im 15. Jh. erfolgte neben Umbauten an den Wohngebäuden die Errichtung der 1483 erstmals genannten Kapelle und wohl der Neubau des Zwingers samt Schalenturm an der Südseite. Die Baumaßnahmen sind teils über eine Rechnung von 1491 belegt, die auch Umbauten am Bergfried und die Anlage eines nicht mehr erhaltenen Torhauses aufführen. Möglicherweise setzte bereits unter den Nothafft der Umbau zum Schloss ein. Unter Hans Wolf von Leoprechting wurden der neue, die Anlage noch heute dominierende Westflügel und die Arkaden am Nordflügel errichtet. In die Umbauphase fallen auch mehrere Brände. Im 18. Jh. entstanden dann die Hofpflasterung samt oktogonalem Wasserbecken und ein Kanal im Ostzwinger. Weiters wurden zahlreiche Räume im 1.OG stuckiert. Das 19. Jahrhundert führte zu zahlreichen umfangreichen Veränderungen im Inneren. Die Vorburg entstand wohl im Spätmittelalter. Die Baulichkeiten des 17./18. Jh.s wurden im 20. Jh. weitgehend abgebrochen. (B.E.)

Baubeschreibung:

Vom hochmittelalterlichen Baubestand sind nur Reste erhalten. Im Bereich der trapezoiden Hauptburg sind dies die Fundamente des quadratischen Bergfrieds und seines runden Nachfolgers, dazu weite Teile der Ringmauer und des später vielfach umgebauten Palas. Von der älteren Zwingeranlage blieben nur Fundamentreste. Der heutige Zwinger stellt samt dem Schalenturm und Strebepfeiler eine weitgehende Rekonstruktion des 20. Jh.s auf Fundamenten des 15. Jh.s dar. Teile der Außenmauern der Kapelle gehören dem spätmittelalterlichen Ursprungsbau an. Die Gesamtanlage und der Hof werden weitgehend von den Um- und Neubauten des späten 17. und 18. Jh.s u.a. mit Arkaden hinter dem ehem. Wehrgang im Norden und dem damals neu erbauten Westflügel mit seiner wiederhergestellten barocken Fassadengliederung dominiert. In der ehemals über einen Torturm zugänglichen Vorburg sind keine mittelalterlichen Baureste erhalten, auch sind der Graben zwischen Haupt- und Vorburg und der Halsgraben vor dieser im 19. Jh. verfüllt worden. Ehemals bestanden in der Vorburg auf drei Seiten Wirtschaftsgebäude u.a. mit Brauerei. (B.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1987/88 flächige Grabung im Hof und im Ostzwinger, die insbesondere Reste der Bergfriede und Pflasterungen erbrachte, dazu umfangreiches Fundmaterial. (B.E.)