EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hohenwarth, Burgstelle

Geschichte:

Im späten 14. Jh. gelingt dem Kloster Rott die Übernahme der Besitzungen der Hohenwarther. 1414 gibt der Abt "die vest Hochenwart" dem "Wigeleis von Hoff" zu Lehen. Nach dessen Tod 1455 versuchen die Nothafft hier Einfluss zu gewinnen. Zwischen 1455 und 1470 war Hohenwarth Lehensbesitz der Barbara Lämlin. Seit damals können die 1502 erstmals belegten Nothafft als Inhaber der Hofmark gelten, denen es auch gelungen war, die Lehenshoheit des Klosters Rott abzuschütteln. 1549 verkauften sie den Besitz als angeblich freies Eigen an Ludwig VII. von Eyb. Zwischen 1602 und 1611 gelingt dem Kloster Rott in einem Rechtsstreit die Wiederherstellung der Lehenshoheit, woraufhin, die Eyb Hohenwarth 1612 an Hans Sigmund Kädinger veräußern, der es aber 1615 an Georg Reittorner zu Schöllnach weiterverkauft, dessen Familie hier bis 1686 ansässig bleibt. (B.E.)

Bauentwicklung:

Im 14. Jh. soll ein Neubau der Burg unterhalb der ursprünglichen Anlage erfolgt sein. 1958 wurde innerhalb des Friedhofsareals ein 15 m langer und 1,2 m starker Mauerzug entdeckt, der von dieser Anlage stammen könnte. Heute sind noch östlich unterhalb des Felsens zwei Nord-Süd verlaufende Mauerzüge erkennbar, die teils auch als Futtermauern ins Gelände gesetzt sind. Sie liegen über einer undatierten Kelleranlage. 1526 wird eine Kapelle "negst am schloß" erwähnt. Dieses scheint dann in Verfall geraten zu sein, denn 1558 wird "ain öd Burrkhstall" erwähnt und auch Apian erwähnt 1568 Ruinen, stellt jedoch eine intakte Anlage dar. Unter Ludwig IX. von Eyb wurde 1570 ein neues Schloß "auf einem grünen Plan" erbaut. Ob es sich dabei noch um einen Bau auf dem Areal der jüngeren Burg handelt, ist unklar. Der wenig reräsentative Bau ist 1608 als Zweiflügelanlage dargestellt, wird aber 1601 als "...wolerpauts Schloß, ..., darumben ein trukhner graben..." bezeichnet. 1589 war eine neue Kapelle errichtet worden, deren Fundamente noch sichtbar sind. Den Dreißigjährigen Krieg scheint die Anlage unbeschadet überstanden zu haben, wurde aber 1647 durch ein in der Küche ausgebrochenes Schadensfeuer vernichtet. Der Wiederaufbau erfolgte offenbar an gänzlich neuer Stelle etwas unterhalb 1650-55, doch ist nicht ganz auszuschließen, dass bereits die nach 1570 erbaute Anlage hier bestand. (B.E.)

Baubeschreibung:

Von der Nachfolgeanlage der hochmittelalterlichen Burg zeugen noch ein Keller, mehrerer Fundamentzüge und die Grundmauern der Kapelle, eines Saalbaus mit dreiseitig geschlossenem Chor, der wieder aufgebaut ist. Die genaue Struktur und Baugeschichte der Anlage bleiben unbekannt. (B.E.)