EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Kirchenrohrbach

Geschichte:

Für die auf K. sitzende Familie der Rohrbacher gilt die gleiche Grundproblematik der Abgrenzung und Zuweisung wie bei Katzenrohrbach. Als älteste Generation von Freien gelten die Brüder Megingoz, Gotbold und Rumold, die zwischen 11114/21 und 1130/40 nachweisbar sind. Die Familie ist über drei Generationen am Ort nachweisbar, dazu kommen weitere Familienmitglieder ohne klaren genealogischen Zusammenhang. 1196 verkauften die Brüder Gottfried und Bruno (1170-1204), nachdem sie sich bereits zuvor in den Stand der Ministerialität begeben hatten, ihre Burg an den Bamberger Bischof Thiemo und erhielten sie als Burglehen zum Schutz der bamberischen Besitzungen in der Region zurück. Zugleich pflegte die Familie aber auch Beziehungen zu den Wittelsbachern und den Markgrafen von Cham (vgl. Katzenrohrbach). Nach 1204 verschwindet die Familie aus den Quellen, da ein in der 1.H. des 14.Jh.s genannter "Eberhardus de Rorbach" nicht sicher mit diesem Platz in Verbindung gebracht werden kann. Die Burg scheint daher verfallen zu sein, da 1424 die Brüder Satzenhofer vom Frauenstein beim Verkauf von Dorf und Hofmark Kirchenrohrbach, die sich schon länger in ihren Händen befanden, eine solche nicht erwähnen. (B.E.)

Bauentwicklung:

Die kleine Burg entstand Anfang des 12.Jh.s Der Bergfried dürfte dabei aber erst nachträglich im mittleren odr späten 12. Jh. hinzugefügt worden sein. Weitere Erkenntnisse zur baulichen Entwicklung verhindern fehlende archäologische Untersuchungen. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die topographisch ungünstige Lage der Anlage machte einigermaßen aufwendige Schutzbauten notwendig. Dieser halbkreisförmige Graben von 4-5 m Breite mit vorgelagertem Wall von noch bis zu 2 m Höhe ist nur noch im Westen erkennbar. Im Osten ist dem Kern der Anlage eine zwingerartige, tiefer gelegene Terrasse vorgelagert. Der 25 x 30 m messende Kern läßt entlang seiner Kanten besonders im Nordwesten und Südosten noch die Fundamente der Ringmauer erkennen. Das Tor lag anstelle der Einsenkung im Nordwesten. In der Nordostecke liegen die Reste des Bergfrieds, von dem noch 1905 mehrere Lagen Buckelquadermauerwerk zu sehen waren. Im durch eine Binnenmauer abgetrennten Westteil ist ein Wohnbau anzunehmen. Eine Vertiefung könnte von einem Keller oder einer Zisterne stammen, doch ist auch ein moderner Ursprung nicht auszuschließen. (B.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Aus dem Bereich des Burgstalls sind wenige unspezifische hochmittelalterliche Wandungsscherben bekannt. (B.E.)