Geschichte:
Die Anfänge der Veste Niederhaus reichen vermutlich bis in die erste Hälfte des 13. Jh.s zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Veste Niederhaus im Jahr 1359. Im Jahr 1367 von der aufständischen Bürgerschaft eingenommen, wurde die bischöfliche Landesburg 1435 durch eine Pulverexplosion weitgehend zerstört und unter Bischof Leonhard von Layming wiederaufgebaut. Im 15. Jh. diente sie zeitweise als Residenz der Bischöfe und als Versammlungsort der Landstände. 1762 wurde in der Burg ein Strafarbeitshaus untergebracht. Die Aufhebung der Festungseigenschaft erfolgte 1867. Von 1890-1907 befand sich die Veste Niederhaus im Besitz des Malers Ferdinand Wagner. Die bis heute in Privatbesitz befindliche Anlage ist nicht zu besichtigen. (J.F.)
Bauentwicklung:
Die Baugeschichte der Veste Niederhaus ist bislang nur unzureichend erforscht worden. Ihre Entstehung wird in der Literatur in die erste Hälfte des 13. Jh. datiert, während die erste urkundliche Erwähnung erst für das Jahr 1359 belegt ist. Im Kontext eines Aufstandes der Passauer Bürgerschaft wurde Burg Niederhaus 1367 eingenommen. 1435 zerstörte eine Pulverexplosion einen Großteil der Gebäude, die unter Bischof Leonhard von Layming wiederhergestellt wruden. Der mächtige viereckige Hauptturm wurde 1809 zur Hälfte abgetragen. Ein zweiter Turm an der Nordwestseite der Burg ist ebenfalls nicht erhalten. Die verfallenen Mauern des Vorhofs wurden zu Beginn des 19. Jh.s rekonstruiert. An der Ilzseite zwischen Bergfried und Wohnbau (Palas) befinden sich niedrige Nebengebäude aus nachmittelalterlicher Zeit. Die in einem Inventar aus dem Jahr 1516 genannte Kapelle ist nicht zu lokalisieren. (J.F.)
Baubeschreibung:
Die Burg Niederhaus liegt auf einem schmalen felsigen Ausläufer des Georgberges zwischen Donau und Ilz. Der östlich stehende quadratische sechsgeschossige Bergfried wurde 1809 zur Hälfte abgetragen. Ein weiterer Turm nordwestlich hinter dem Palas wurde bereits im 18. Jh. niedergelegt. Die Gesamtanlage erstreckt sich vom jäh abfallenden Felsen, dem sich der als "Palas" bezeichnete Wohnbau anpasst, bis zur flach auslaufenden Halbinselzunge, die der befestigte Vorhof einnimmt. Der Zugang zur Burg erfolgt von der Ilzseite, über eine zwischenzeitig verschwundene Zugbrücke zum erneuerten Außentor. Die Mauern des Vorhofs wurden zu Beginn des 19. Jh.s weitgehend rekonstruiert. Südlich neben dem Bergfried befindet sich das Tor zum inneren Burghof. An der Ilzseite zwischen Bergfried und Wohnbau sind niedrige Nebengebäude platziert, deren Baubestand in nachmittelalterliche Zeit datiert. Der mächtige, über trapezförmigem Grundriss erbaute Wohnbau nimmt die ganze Breite des Felsengeländes in Anspruch. Im Inneren weist das Gebäude eine gewölbte Eingangshalle auf. Der Wehrgang zur Veste Oberhaus entstand nach dem Bürgeraufstand von 1367. An der Ostspitze der Burg haben sich Zwingeranlagen erhalten, die aus Ziegelmauerwerk ausgeführt wurden. (J.F.)