EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Kleinaign

Geschichte:

Die Bezeichnung "Aeigen" erscheint erstmals im Herzogsurbar von 1231/37. Die Nennung eines Landgerichtes "Aigen" in der 1.H. des 14.Jh.s macht die Existenz einer herzoglichen Burg zu dieser Zeit wahrscheinlich. Später scheint sie dem Landesherrn entglitten zu sein, da zwischen 1357 und 1380 die Familie der Protwicze als Burgherren bezeugt ist. 1376 bzw. 1380 verkaufen die Brüder Eberwein und Altmann ihre Besitzanteile an der "Vestt auf dem Aygen" an Herzog Albrecht I. von Niederbayern-Straubing-Holland. Die Burg wurde wieder Pflegersitz und spielte in den Hussitenkriegen eine wichtige Rolle. 1429 kommt sie bei der Aufteilung des Straubinger Erbes an die Münchner Linie der Wittelsbacher. 1451 wird sie mit dem gesamten Umland an Pribik von Klenau verkauft. Beim Verkauf der Herrschaft an Hans von Degenberg 1465 war sie bereits aufgegeben, da sie als "das Burckstal der Vesten auf dem aigen" bezeichnet wird. Möglicherweise erfolgte die Zerstörung in den bayerisch-böhmischen Adelsfehden. Wohl im 16. Jh. wird unterhalb des Höhenrückens im Ort ein offenbar unbefestigtes Schloss errichtet, das bis ins 19. Jh. Hofmarkssitz war. (B.E.)

Bauentwicklung:

1376 wird die Burg erstmals als "vestt" bezeichnet. 1421 werden die Befestigungen verstärkt, wobei die genauen Maßnahmen unklar bleiben. 1422-25 werden nach einer Beschädigung durch die Hussiten Turm und Dächer ausgebessert und vor dem Tor ein Zwinger angelegt. Das Aussehen der Burg insgesamt ist aber nicht bekannt. Der Nachfolgerbau des 16. Jh.s bestand wohl aus zwei Gebäudeflügeln und einer umgebenden Mauer. Südlich davon lag der Kastenbau. Die Anlage wurde im 19. Jh. großteils abgebrochen. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die Burg erhob sich in von Natur aus gut gesicherter Lage mit weiter Sicht. Im Wiesengelände ist heute nur noch ein schwach ausgeprägter Hügel von ca. 20 m Durchmesser erkennbar. Südlich davon verläuft eine teils auf Fels liegende Geländekante. Zudem weisen Lesesteinhaufen auf die frühere Bebauung hin. Vom Schloss hat sich auf dem Anwesen Schlossweg 18 der stattliche zweigeschossige Kastenbau erhalten. Der eigentliche Schlossbereich deutet sich durch eine Terrassenkante an. Möglicherweise sind in den bestehenden Bauten ältere Baureste integriert. (B.E.)