EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Osserburg

Geschichte:

Zur Geschichte der Burg gibt es keine verlässlichen Daten. Möglicherweise ist ihre Entstehung in Zusammenhang mit den für 1193 überlieferten Burgbauten Graf Alberts III. von Bogen auf dem Hohen Bogen und dessen Umgebung zu sehen. Diesen zeitlichen Ansatz könnten keramische Lesefunde des 12. Jhs. stützen.Vermutlich wurde die Anlage aber nicht vollendet oder bald wieder aufgegeben, denn bei der Schenkung der Region 1279 an das Kloster Rott wird hier lediglich ein Waldgebiet erwähnt. Für eine Nutzung bzw. zeitweise Begehung bis ins 14./15. Jh. könnten aber weitere Lesefunde sprechen. Eine Neubefestigung als Warte oder Fluchtburg aus der Zeit der Hussitenkriege, wie teilweise vermutet, ist kaum anzunehmen, da die Entfernung zum Tal viel zu weit ist. Zwischen 1512 und 1708 wird die Anlage in Grenzbeschreibungen noch regelmäßig erwähnt und noch im 19. Jh. waren Ruinen sichtbar. (B.E.)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der offenbar nur einphasigen Anlage lassen sich kaum Angaben machen. Sie bestand offenbar nur aus einem Wohnbau auf dem Plateau, das heute das Schutzhaus trägt, von dem 1650 noch Fenster sichtbar waren und möglicherweise einem Turm auf dem Gipfel. Teilweise verbreitete Überlieferungen von einer zweiten Burg auf dem Kleinen Osser entbehren jeder Grundlage. 1512 wird die Anlage bereits "das ödslos" genannt. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die exakte Ausdehnung der Burg ist heute nicht mehr erkennbar. Sie nahm wohl den größten Teil des Gipfelbereiches ein. Mit Ausnahme eines kurzen Grabens, der den Zugang über den Grat zum Gipfel sicherte, sind keine Spuren der Befestigung mehr sichtbar. 1862 waren auf der Nordseite noch Spuren einer künstlichen Böschung bzw. eines Walles erhalten. Das Gelände fällt nach allen Seiten steil ab. Auf der höchsten Stelle des Gipfelfelsens könnte ein Turm gestanden haben, anstelle des Schutzhauses das Wohngebäude, von dem noch 1880 Ruinen sichtbar gewesen sein sollen. (B.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1968 wurden erste Keramikfunde gemacht, weitere Stücke kamen 1992 und 1997 dazu. Sie umfassen einen Zeitraum vom 12.-15. Jh. (B.E.)