Geschichte:
Die teilweise geäußerte Vermutung eines diepoldingischen Ministerialensitzes des 11./12. Jh.s ist nicht belegbar. Als erste Inhaber der vermutlich in der 2.Hälfte des 13.Jh.s entstandenen Anlage sind 1300 "Cholo" und "Chunradus de Donerstain" genannt. 1332 erklärt sich Konrad Donnersteiner zusammen mit seinen Söhnen zu Eigenleuten Herzog Heinrichs XV. von Niederbayern und öffnet ihm ihr "Haus zu Donaerstein" auf vier Jahre. Auch in der Folgezeit zeigt der jeweilige Landesherr, so 1391 Pfalzgraf Ruprecht, starkes Interesse an der wichtigen Burg. Die Donnersteiner waren auch im (Teil-)Besitz mehrerer anderer Burgen. Im mittleren 15.Jh. betätigten sich einige Familienmitglieder zeitweise im Straßenraub, was zu einer Strafexpedition gegen die Burg führte. Als letzter Donnersteiner ist Konrad auf der Stammburg bis 1482 nachweisbar. 1488 erscheint Darstein erstmals als Hofmark und war bereits im Besitz von Wilhelm Pretschleiffer und Wolfgang Schönsteiner. 1503 kommt D. an Gabriel von Parsberg, der die Hofmark mit Waffenbrunn vereinigt. Beide Besitzungen gingen 1539 an Joachim von Nußdorf und Albrecht von Nußberg. 1571 wurde Lorenz von Sparnberg neuer Besitzer, doch kamen Teile der Hofmarken kurz darauf in die Hände von Endres Georg von Murach, von dem Hans Christoph Fuchs den halben Anteil an D. erwarb, den er jedoch 1615 an Hans Georg von Marolding veräußerte. Unmittelbar darauf ging der gesamte Besitz wieder an die Sparnberger, auf die 1627 Hans Heinrich Nothafft zu Weißenstein folgte. Der Darstein wird stets, mit Ausnahme einer Zeit um 1600 als Pertinenz von Waffenbrunn genannt. Die Burg wurde bald nach 1600 aufgegeben. (B.E.)
Bauentwicklung:
Die Burg entstand in der 2.H.des 13.Jh.s. Es bleibt jedoch unklar, ob gleich im späteren Umfang mit Hauptburg und zwei Vorburgen. Dagegen spricht, dass die Befestigung der äußeren Vorburg möglicherweise nicht fertiggestellt wurde. 1391 verpflichtet sich Protwitz der Donnersteiner gegenüber Pfalzgraf Ruprecht, einen Kasten auf der Burg abzubrechen und weitere Baumaßnahmen durchzuführen. Über das genaue Aussehen der spätmittelalterlichen Burg lassen sich keine verlässlichen Angaben machen. In der Hauptburg soll auf den Felsen südlich der heutigen Kapelle der Bergfried, der auch über Bildquellen belegt ist, gestanden haben. Zudem ist hier ein Wohnbau zu vermuten. Ein weiterer Wohnbau ist in der inneren Vorburg zu vermuten, wo auf der Felskuppe an der Nordecke ein weiterer Turm denkbar ist. Ansonsten lässt der Verlauf der Befestigungen keine weiteren Turmstandorte erkennen. Das spricht gegen einen Ausbau der Anlage gegen Feuerwaffen im Spätmittelalter. 1540 wird die Kapelle genannt, zudem soll zur Burg eine Wasserleitung geführt haben. 1651 wird die Burg als "...längst verfallene, unbewohnte Feste..." bezeichnet. 1832 war noch ein längeres Stück der Ringmauer und ein Gebäude sichtbar. (B.E.)
Baubeschreibung:
Die Burg lässt eine klare Unterteilung in eine sehr kleine Hauptburg und zwei nordöstlich vorgelagerte Vorburgen erkennen, die sich an den Geländeabfall nach Südosten anlehnen. Die trapezoide, ca. 15 x 25 m messende Hauptburg ist gegenüber der inneren Vorburg nur um wenige Meter erhöht, ist aber nach drei Seiten durch Felsabstürze gut gesichert. Baustrukturen sind nicht erkennbar. Am nördlichen Plateaurand steht die 1666 wiederhergestellte Kapelle St. Johannis d.T., ein einfacher Saal mit nicht eingezogener Apsis. Der Turm an der Südseite wurde im 18. Jh. hinzugefügt. Ob es sich dabei um die ehemalige Burgkapelle handelt, kann nicht gesichert gesagt werden, ist aber anzunehmen. Die 40 m lange und nahezu ebenso breite innere Vorburg umfasst die Hauptburg auf drei Seiten, davon im Westen und Osten als eine Art schmaler Zwinger. Im Nordwesten und Südosten sind noch Reste der Ringmauer erkennbar, dazu im Westen Reste eines Grabens unterhalb des Steilabfalls der Hauptburg. Im Nordosten wird der nahezu ebene Hof durch eine Felsbarriere abgeriegelt, die im Westen mit einer Kuppe (Turmstandort?) endet. Davor liegt ein viertelkreisförmiger, bis zu 9 m breiter und 3 m tiefer Abschnittsgraben. Das Tor ist anstelle des heutigen Zugangs im Nordwesten zu suchen. Das nach Nordosten ansteigende Gelände wird 10-50 m weiter nordöstlich durch einen zweiten, bis zu 4 m tiefen und 7 m breiten Graben gesichert, dem auf Innen- und Außenseite ein Wall vorgelagert ist. Der Graben setzt im Südosten am Steilabfall an und führt im Bogen nach Nordwesten, ohne dass eine Verbindung zur inneren Vorburg hergestellt ist. Möglicherweise wurde diese geräumige äußere Vorburg nie fertiggestellt. (B.E.)
Arch-Untersuchung/Funde:
In der 1.H. des 19. Jh.s, als noch Grundmauern zu sehen waren, kamen bei Schürfungen Eisenteile, Blei und Teile von Schwertern zutage.