EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Arnstein bei Cham

Geschichte:

Die Arnsteiner, eine mutmaßlich diepoldingische Ministerialenfamilie, sind zwischen 1149/60 und 1232 nachweisbar, wobei ein Bezug zu diesem Arnstein nicht mit letzter Sicherheit beweisbar ist. Erst im 3. Drittel des 15.Jh.s ist mit Ulrich Kradem wieder ein Besitzer von "Ornstain" nachweisbar. Dessen Tochter veräußerte die Anlage an Heinrich von Plauen, von dem Jobst Schlüsselfelder 1504 den "...Syz vnd guet zum Orennstein..." erwarb. Dieser verpfändete seinen Besitz 1509 an Heinrich von Guttenstein, von dem Arnstein an Kurfürst Ludwig V. und Pfalzgraf Friedrich kam, denen Jobst Schlüsselfelder 1516 seinen Besitz endgültig verkaufte. Nach einiger Zeit im Besitz des Landesherrn ist erst zwischen 1563 und 1570 Lorenz von Sparnberg beglaubigt, der Arnstein von Ursula Reschin erworben hatte. Von Sparnbergs Nachfolger Wolff Erber kam das Landsassengut 1575 an Jeremias Puchner, dann 1585 an Erasmus Prenner, auf den 1587 Georg Pulgl folgte. Dieser veräußerte es 1598 an Hans Jacob Lindthardt, dessen Erben hier noch 1611 nachweisbar sind. Es folgen 1615 Sebastian Kolb, 1624 Veit Hanns Sauerzapf, 1629 Hanns Christoph von Lerchenfeld, 1634 wieder die Sauerzapf, 1646 Georg Thoma Kronacher, 1671 Hanns Christoph Kronacher und 1674 Christoph Andrä von Leoprechting. Seit 1696 ist A. im Besitz von Johann Michael Weißmann, von dessen Nachkommen Arnstein 1789 an die von Voithenberg ging, die hier bis weit ins 19. Jh. ansässig waren. (B.E.)

Bauentwicklung:

Über Aussehen und bauliche Entwicklung der Anlage vom Hoch- bis zum Spätmittelalter ist nichts bekannt. Philipp Apian stellt die Anlage 1568 einigermaßen wehrhaft dar mit einem hohen turmartigen Bau mit Dachreiter, einem weiteren Gebäude, beide von einer Ringmauer umgeben, und einer hohen, offenbar halbrunden Bastion. Im 18. Jh. wurde im Burgbereich ein kleines Schlösschen erbaut, das aber 1953 abgebrochen wurde. Das 1906 in seinen Strukturen noch gut erkennbare Burgareal ist heute zur Gänze überbaut und gibt sich nur noch aus der Luft teilweise zu erkennen. (B.E.)

Baubeschreibung:

1906 waren von der ovalen Anlage noch künstliche Terrassierungen und ein in den Fels geschlagenes Gewölbe erkennbar. Dazu bestand noch der Nachfolgerbau, ein kleiner zweigeschossiger Mansarddachbau mit Kuppeltürmchen anstelle des heutigen Hauses Nr. 35, der 1953 abgebrochen wurde. Das Burgareal ist heute mit landwirtschaftlichen Anwesen überbaut. (B.E.)