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Raindorf

Geschichte:

In der 2.H.12. Jhs. erscheint als erster Raindorfer "Vlricus de Raondorf" in einer Prüfeninger Tradition. Er dürfte der Ministerialität der Diepoldinger zuzurechnen sein. Danach ist erst wieder 1282 der "miles" "Chunrad de Roeuundorf" als Ministeriale der Puchberger belegt. Die Familie ist dann auf ihrem Stammsitz bis 1474 nachweisbar. Seit damals war Raindorf, 1488 erstmals als Landsassengut bezeichnet, bis 1622 im Besitz der Kolb, als es an Albrecht Hörl kam, den 1636 ein Schwiegersohn, Dr. Johann Salmannsperger, beerbte. Eine Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg war dann der Grund für die häufigen Besitzerwechsel der 2.Hälfte des 17.Jh.s. 1659 war Wolf Friedrich Pallinger Besitzer, dann Hans Rudolf Pelkofer, 1670 Johann Wilhelm Podmotzky, 1675 die Frau des Johann Dillinger von Gemsenfeld und 1685 Johann Christoph von Hauzenberg. Von letzterem übernahmen 1687 die Nothafft zu Wernberg auf Runding den Besitz, der nun bis 1829 mit Runding verbunden blieb. Nach dem Ende der Hofmark Runding wurde Raindorf auf verschiedene Besitzer verteilt. (B.E.)

Bauentwicklung:

Über das Aussehen und die bauliche Entwicklung der hoch- und spätmittelalterlichen Wehranlage ist nichts bekannt. Die einzige bekannte Ansicht aus der Zeit vor der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg zeigt 1568 einen hohen wohnturmartigen Bau mit zwei Eckerkern neben einem weiteren Bau mit Satteldach innerhalb einer Ringmauer. Die Anlage dürfte so dem Typus des nur leicht befestigten spätmittelalterlichen Adelssitzes zuzurechen sein. Die Nothafft ließen ab 1687 R. als großen Maierhof wiederaufbauen. Diese große Rechteckanlage, die sicher auch Bausubstanz des Vorgängers enthielt, wurde nach 1829 unterteilt, überbaut und sehr stark verändert. Diese massiven Veränderungen dauern bis in jüngste Zeit an, wobei bei Baumaßnahmen immer wieder Mauereste zutage kamen. (B.E.)

Baubeschreibung:

Anstelle der Baulichkeiten des Wirtschaftshofes stehen heute drei landwirtschaftliche Anwesen. Spätmittelalterliche und neuzeitliche Mauerreste waren bis zu seinem Abbruch im Austragshaus des Kolbeckhofes erhalten, der zuvor als herrschaftliche Brennerei diente. Weitere ältere Mauerreste sind noch am Stadel des Anwesens erkennbar. Noch in den 1970er Jahren waren auch im heute verfüllten Feuerlöschteich Mauerreste sichtbar. Für das Hauptgebäude des Kolbeckhofes, die frühere Stallung, war vor dessen Neubau ein Pfahlrost belegt. (B.E.)