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Bleschenberg

Geschichte:

Die schriftliche Überlieferung zu dieser Burg ist überaus spärlich. Abgesehen von der nicht beweisbaren These, hier den ersten Stammsitz der Geiganter zu sehen, ist mit Sicherheit erst die Witwe des Ulrich "de Plerberch" auf den Bleschenberg zu beziehen, die 1261 genannt ist. Die Familie dürfte entweder der Ministerialität der Schwarzenburger oder der Diepoldinger zuzurechnen sein. Die Tochter der letzten Burgherrin ist nochmals 1320 genannt. Für beide sollte das Kloster Schönthal sorgen, weshalb eine Übergabe der Burg anzunehmen ist. Das Kloster scheint die Burg bald aufgegeben zu haben, da bereits 1298 umfangreiche Waldungen am Bleschenberg genannt werden. (B.E.)

Bauentwicklung:

Die kleine Burg mit einem Wohnturm oder Festem Haus als Kernbau dürfte wohl schon vor Mitte des 12. Jh.s erbaut worden sein. In der 2.H. des 13.Jh.s wurde sie aufgegeben. Um 1417 wurde auf den Resten der Burg eine Wallfahrtskirche erbaut, die wohl 1634 zerstört wurde. (B.E.)

Baubeschreibung:

Die nicht sehr umfangreiche Anlage von ca. 40 x 20 m nimmt das kleine Gipfelplateau und das westlich und südlich vorgelagerte Gelände ein. Während im Norden und Osten der Steilhang ausreichend Schutz bot, war nur hier eine künstliche Befestigung nötig. Im Westen wurde eine natürliche Einsattelung zu einem 10 m breiten und 5 m tiefen Graben vertieft. Nach Süden ist als Befestigung ein bogenförmiger, weitgehend verfüllter Graben von noch 0,7 m Tiefe mit vorgelagertem Wall erkennbar. Die Stelle des ursprünglichen Zugangs bleibt unklar. Am terrassierten südlichen Abhang des Gipfelplateaus lassen sich Reste einer Ringmauer erkennen, deren weiterer Verlauf aber unklar ist. Den Westteil des Gipfelplateaus nehmen die 2,0 m starken Grundmauern des im Lichten ca. 15,0 x 7,0 m messenden Wohnturms oder Festen Hauses ein, von dem insbesondere noch Teile der Süd-, West- und Nordwand erkennbar sind. Auf die spätere Nutzung als Kirche weist das unter der heutigen kleinen Kapelle 1956 freigelegte Altarfundament hin. (B.E.)