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Burgsponheim

Geschichte:

Bei der auf einem Bergsporn über dem Ellerbachtal gelegenen Höhenburg handelt es sich um die namengebende Stammburg der Grafen von Sponheim, die in den Schriftquellen erstmals 1075 mit Stephan von Spanheim (gest. 1118) in Erscheinung treten. Stephans Sohn Meginhard führt den Grafentitel und gilt als eine herausragende Gestalt der Dynastenfamlien, die zu den bedeutendsten Territorialherren des Nahe-Hunsrück-Raumes aufstiegen. Auf dem Heiratsweg kam der Besitz der Grafen von Nellenburg an die von Sponheim. Nach dem Tode des Grafen Gottfried III. (gest. 1223) wurde der umfangreiche Besitz in eine Vordere und eine Hintere Grafschaft Sponheim mit den Hauptsitzen Kreuznach und Starkenburg an der Mosel geteilt. Die Stammburg Sponheim verblieb bei der ersten und bei der zweiten Teilung 1301 in gemeinschaftlichem Besitz beider Linien. 1414 erlosch die Kreuznacher und 1437 schließlich die Starkenburger Linie. Das umfangreiche Erbe gelangte an die Kurfürsten von der Pfalz, die Markgrafen von Baden und die Grafen von Veldenz, deren Anteil jedoch später von Kurpfalz erworben wurde. Bereits im 13. Jh. verlor die Stammburg im Zuge der ersten Erbteilung und der damit verbundenen Entstehung neuer Machtzentren ihre Bedeutung. 1620 wurde die Burg von spanischen Truppen zerstört. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Anlage konnte bislang noch nicht vollständig geklärt werden. Sehr wahrscheinlich reichen ihre Anfänge in das 11. Jh. zurück, während die noch erkennbaren baulichen Reste (Bergfried, Ringmauerfragmente und Flankenturm) in das 12. Jh. bzw. das beginnende 13. Jh. datieren. 1127 wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde ist von einem Kaplan der dortigen Kapelle die Rede. 1329 schenken Graf Simon und Graf Johann von Sponheim ihren Teil an der Burg dem Abt Wilchin von Sponheim und erhalten ihn als Lehen zurück. Um 1300 ist eine Kapelle St. Pankratius nachweisbar. 1344 wurde eine Neugründung der Kapelle durch den Mainzer Erzbischof bestätigt. Nach dem 1487 erfolgten Einsturz der Burgkapelle, wird die Kapelle in das Tal Sponheim verlegt. Ob sich die Burg zu diesem Zeitpunkt bereits in ruinösem Zustand befand, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Ihre endgültige Zerstörung erfolgte - wie oben erwähnt - 1620. Erste Maßnahmen zur Restaurierung der Anlage setzten 1899 ein. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die Stammburg der Grafen von Sponheim nimmt die Höhe eines langgezogenen, in das Ellerbachtal vorspringenden Sporns ein und erstreckt sich über eine Länge von etwa 100 m von Nordwesten nach Südosten. Von der Burg blieben im Wesentlichen der stauferzeitliche Bergfried mit Buckelquaderverblendung und rundbogigem Hocheingang, die Ruine eines halbrunden Schalenturmes sowie Ringmauerreste erhalten. Die Errichtung des Bergfrieds könnte um 1206 erfolgt sein. (Jens Friedhoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Teile der Burg wurden in den 1980er Jahren archäologisch untersucht.