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Seebarn I

Geschichte:

Die Siedlung wird 1140 urk. genannt. Mglw. ab 1319, sicher ab 1339 sitzen hier die Schenken v. Seebarn. Vorübergehend sind die Hohensteiner teilbegütert. Die Schenken v. Seebarn sind bis 1455/57 Schlossherren, Nachfolger ist um 1488 Hans Zeller v. Seebarn. 1540/42 wird ein Ritter Pankraz Raiger hier genannt. Um 1590 ist Seebarn im Besitz der Fam. Straub zu Dürnthal. Weitere Besitzer sind ab 1592 die Frhn. v. Auersperg, 1664 die Gfn. v. Verdenberg und ab 1688 die Gfn. Enkevoirt. Seither ist Seebarn ein Teil der Hft. Grafenegg. Schloss und Wirtschaftsgebäude wurden 1945 schwer beschädigt. Seit jüngster Zeit ist der Bau in Privatbesitz.
(G.R.)

Bauentwicklung:

Von dem ab der 1. H. d. 14. Jhs. urkundlich erschließbaren Sitz haben sich sichtbar nur der Bergfried erhalten. Das heutige Aussehen verdankt die Anlage einem Umbau zum Schloss im 17. Jh., eine Zuweisung der Baumaßnahmen zu einer Besitzerfamilie ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht möglich.

Baubeschreibung:

Die kleine Schlossanlage ist ein regelmäßiger, fast quadratischer Bau mit 2 bzw. 3 Geschoßen, der einen kleinen Innenhof umschließt. Nach Dehio ist ein mittelalterlicher Kernbau vermutbar, nähere Angaben bezüglich der Zeitstellung werden jedoch nicht genannt. Der das Gebäude überragende, quadratische Turm ist naheliegend als mittelalterlicher Bauteil zu vermuten. Anlässlich des durchgreifenden Renaissanceumbaues erhielt er runde Zierzinnen und 4 kleine Scharwachttürmchen. Als Zitat von Wehrhaftigkeit ist die Brüstung des Turmabschlusses von kleinen Schlüsselscharten durchbrochen. Nach Dehio ist der 2-gesch. O-Trakt dem 2. V. d. 16. Jhs. zuzuweisen. Mit dieser Datierung korrespondieren die Profilierungen der Fenstergewände, die besonders am auskragenden Runderker der NO-Ecke die charakteristische Form jener Zeit aufweisen. Der traufhoch schließende Erker sitzt auf profilierten, wappenverzierten Konsolen sowie auf einer gestuften, dekorativ ausgebildeten Kragzone. Der westl. anschließende Trakt ist durch das stark rustizierte Torgewände der Einfahrt und die Profilierungen der Fensterrahmungen wohl als Bauteil des 17. Jhs. zu nennen. Verputzlose höhere Zonen zeigen für diesen Bauteil reines Ziegelmauerwerk. Die schmucklose Fassade schließt mit einem betonenden Konsolfries. Im Hof sind Reste von Arkaden vorhanden, die nach Dehio in das 17. Jh. datieren. Umbauten späterer Perioden führten zu neuerlichen Veränderungen. Nach Neuübernahme des Besitzes steht der Bau gegenwärtig in Restaurierung, Ziel ist die private, wohnliche Nutzung. Nähere Aussagen, etwa Datierungen über freiliegende Mauerstrukturen, sind in Ermangelung eines Zutritts nicht möglich.
(G.R.)