EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Birchiburg

Geschichte:

Ein Mannlehen Birkenberg ist bereits 1291 belegt, als Konrad Schnewlin die Kinder seiner ersten Frau mit der Anwartschaft auf sämtliche Mannlehen abfindet, ausgenommen das Lehen Birkenberg. Dieser Vorbehalt könnte auf eine große Bedeutung des Lehens schließen lassen. Im Jahre 1316 wird die Niedere Gerichtsbarkeit für Schnewlin Bernlapp festgelegt; sie solle sich zwischen Hauenstein (Ölberg) ob Gütighofen bis Birchberg erstrecken. Im Jahre 1329 wird Schnewlin Bernlapp mit Silberbergwerken zu Birchiberg und Leimbach belehnt. Die Burg selbst wird erstmals 1347 im Testament des Johann Schnewlin, des Gressers, erwähnt, der u.a. verfügte, dass alle in seinem Freiburger Wohnhaus befindlichen Armbrüste und Spieße auf die "burge ze Birchiberg" gebracht und sein gesamtes Erbe unter den fünf Söhnen seines Bruders aufgeteilt werden sollten. Ein Urfehdebrief des Conrad von Urach aus dem Jahr 1379, der kurze Zeit zuvor bei der Einnahme der Burg gefangen genommen worden war, datiert deren Eroberung und Zerstörung durch die Stadt Freiburg in die Jahre 1378/1379. Eine Urfehde des Conrad und Hermann Schnewlin aus dem Jahr 1385 lässt erschließen, dass beide etwa 6 Jahre in Freiburg eingesperrt gewesen waren. Die Urfehde dehnte sich auch auf die Städte Breisach und Neuenburg am Rhein aus, die Freiburg bei der Erstürmung auf Befehl des österreichischen Landvogtes geholfen hatten. Die Ursache für die Erstürmung und die Härte des Durchgreifens ist nicht bekannt, doch wird vermutet, dass die Schnewlin gegen das Münzregal verstoßen hatten. Noch im 15. Jh. taucht die Zubenennung Birchiburg bei Mitgliedern der Familie Schnewlin auf. Im 16. Jh. ist ausdrücklich ein Burgstall genannt. (H.W.)

Bauentwicklung:

Die durch eine archäologische Grabung ermittelte komplizierte Bauentwicklung der vor 1300 gegründeten Burg wird in den nächsten Jahren bei der Auswertung der archäologischen Forschungen durch den Ausgräber Matthias Fröhlich genauer geklärt werden können. (H.W.)

Baubeschreibung:

Die Burg nahm ihren Anfang in einem quadratischen Turm von etwa 5,5-6 m Kantenlänge. Es folgte der Bau einer 1,3 m starken und noch bis zu 5 m Höhe (unter dem heutigen Boden) erhaltenen Mantelmauer mit gerundeten Ecken, deren östlicher und südlicher Verlauf bis zum Grabungsende noch nicht ermittelt war. In einer dritten Phase wurde die Burg mit weiteren Gebäuden und Binnenmauern ausgebaut. In eine vierte Phase gehört anscheinend eine im Süden dem Turm vorgesetzte Schildmauer von insgesamt 2,40 m Dicke, die das Innenareal der Burg beträchtlich reduzierte. Die weiter südlich anzunehmende Mantelmauer wurde hierbei niedergelegt oder zur Zwingermauer degradiert. In geringem Umfang scheint die Burg nach ihrer Zerstörung nochmals genutzt worden zu sein, wie eine Trockenmauer im Innern des Turmes belegt. (H.W.)

Arch-Untersuchung/Funde:

mehrjährige Grabung; Auswertung in Arbeit.