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Eschbach

Geschichte:

Derzeit ist unklar, ob eine einzelne Nennung des "Brennerinen turne" (14. Jh.) auf dieses Gebäude zu beziehen ist. Erst ab 1525 folgen weitere Nachrichten, als das Haus als Sitz eines ritterlichen Gutes gesichert den Herren von Pfirt gehörte. 1594 kam es an die Familie von Stadion, später von Egg. Im Jahre 1769 wurde es Besitz der Gemeinde und diente dann als Gasthaus "Löwen". Nach der Sanierung beherbergt es Konferenzräume, ein Büro und Teile der Gemeindeverwaltung. (H.W.)

Bauentwicklung:

Das dreigeschossige hohe Haus wurde 1998-2000 bauarchäologisch untersucht und offenbarte eine höchst komplizierte Bauentwicklung. Die Bauabfolge begann mit einem kleinen Turm des 13. Jhs. mit nachträglicher Unterkellerung, der im späten 14. oder frühen 15. Jh. nach Westen erweitert wurde. Es folgten zwei Anbauten nach Norden, die u.a. einen großen tonnengewölbten Keller umfassten. Dabei zog man um das Gebäude einen trockenen Graben und sicherte die älteren Fundamente durch eine neue Mauerschale. Um 1484 wurde das nun L-förmige Gebäude zu einem rechteckigen Gebäude mit Krüppelwalmdach erweitert, dessen Dachstuhl sich noch original erhalten hat. Der Eingang in der östlichen Traufseite war ursprünglich von zwei Schlüsselscharten flankiert. Es folgten im 16. und 17. Jh. der Anbau eines Treppenturms mit Latrinenschacht, die Verfüllung des umlaufenden Grabens und weitere kleine Baumaßnahmen. Eine durchgreifende optische Veränderung bewirkte der Umbau von 1743-45 durch den Abriss und Neubau von Zwischenwänden sowie die Verlegung des Haupteingangs ins Zentrum der Westseite, so dass ein spätbarockes Herrenhaus mit symmetrischen Fensterachsen entstehen konnte. (H.W.)

Baubeschreibung:

Bei dem Burghaus zu Eschbach, dem vormaligen Gasthaus "Löwen" handelt es sich um einen schlichten dreigeschossigen Bau mit Schopfwalmdach, der nach neuesten bauhistorischen und archäologischen Untersuchungen aus einem schlichten rechteckigen Wohnturm des 13. Jh. hervorgegangen ist. An der Südfassade ist die erste Bauphase ablesbar. (H.W.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Grabung durch Schnitte innerhalb und außerhalb des Hauses, außerdem Beobachtung aller Leitungsgräben und Abschiebungen. Reichliches Fundmaterial, vor allem aus dem umlaufenden Graben, ca. 15.-17. Jh. Einzelne Funde des 12. und 13./14. Jhs., teilweise von einer älteren Vorbebauung stammend.