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Hohenrod

Geschichte:

Die Burg Hohenrod ist indirekt im Jahre 1197 in einem Vertrag zwischen Markgraf Hermann von Baden und dem Kloster Allerheiligen mit Burkhard von Hohenrod zum ersten Mal genannt. Burkhard tritt auch später urkundlich in Erscheinung, ebenso ein Heinrich als Urkundenzeuge 1215 und 1225. Neuerdings lässt sich die Familie "de Rode" allerdings bereits in Schenkungen an das Kloster Reichenbach im frühen 12. Jh. nachweisen. Sie besaß damals weitverstreuten Besitz beiderseits des Schwarzwalds. Wo sie damals ansässig war, ist unklar; Indizien sprechen für Gemmrigheim bei Besigheim am mittleren Neckar. Da die Familie sich im Gefolge oder im Umkreis der Zähringer befand, könnte sie im Zusammenhang mit ihrer Schwerpunktverlagerung über den Schwarzwald in die Ortenau gekommen sein. Wann sie innerhalb des späten 11. oder des 12. Jhs. ihre Burg Hohenrod gründete, ist nicht bekannt. Schon im Laufe des 13. Jhs. verlor die Burg an Bedeutung, der Familiensitz wurde in das klimatisch günstigere Kappelrodeck (siehe Rodeck) verlegt. Im Jahre 1336 erhielt Ritter Albrecht Röder, gen. Bube, die Burg Hohenrod vom Straßburger Bischof Berthold von Bucheck zu Lehen. Die Kinder des verstorbenen Klaus Röder verkauften 1339 ihren Teil der Burg an Markgraf Hermann von Baden, wobei die drei Brüder ihn offenbar als Lehen zurückerhielten. Um 1403 wird Dietrich Röder von Hohenrod genannt. Im Jahre 1432 wurde Schultheiß Burkhard von Neuenstein (im Renchtal) u.a. auch mit Hohenrod belehnt. Im 15. oder frühen 16. Jh. dürfte die Burg abgegangen sein. Als letzter nennt sich noch Wilhelm Röder im Jahr 1524 "von Hohenrod". Um 1815 sind Schatzgrabungen überliefert. Die abgegangene Burg kam über verschiedene Besitzer durch Kauf 1881 wieder an die Familie Röder. (H.W.)

Bauentwicklung:

Die wenigen Baureste und die recht dürftige schriftliche Überlieferung zur Burg Hohenrod lassen keine Rückschlüsse auf die bauliche Entwicklung der Anlage zu. Die Burg entstand sehr wahrscheinlich vor 1200 und scheint bereits im 16. Jh. in Verfall geraten zu sein. Der hoch aufragende schildmauerartig konzipierte Ringmauerrest wurde um 1900 gesichert und ergänzt. (H.W.; J. F.)

Baubeschreibung:

Von Brandmatt aus führt der teilweise ausgeschilderte Weg durch eine flache Mulde zum jenseitigen Bergrücken, durch eine Halde aus verwitterten Granitblöcken zu einem Bergsporn. Dieser zeigt wie an der Burg Bärenstein die rundlichen Formen der sog. Wollsackverwitterung. Die Burg nimmt einen Sporn in SO-NW-Richtung ein. Eine flache Einsattelung hinter der Schutzhütte ist als Halsgraben zu deuten; der Graben setzt sich unterhalb des Wanderweges nach Nordosten im Wald deutlicher fort und weist dort auch einen Vorwall auf. Der hoch aufragende Rest der Ringmauer ist schildmauerartig ausgeprägt. In den Jahren 1894 und 1899 hatte der Blitz in die Schildmauer eingeschlagen; um 1900 wurde sie restauriert. Die unteren, großen Steine der Mauerschale sind weitgehend original, wohingegen der obere Teil mit seinen Handquadern von einer Sicherung des noch erhaltenen Füllmauerwerks um 1900 stammt. Die Mauer bildet innen eine Ecke aus. Von der südwestlichen Längsseite der Burg sind noch niedrige Mauerteile vorhanden. (H.W.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde ab ca. 12. Jh.