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Stockberg

Geschichte:

Über den historischen Hintergrund ist derzeit wenig bekannt. Vielleicht sind die Erbauer im Umkreis der Familie von Kaltenbach zu suchen, die im Bereich Bürgeln tätig war. Vor 1152 wird ein "Zeizo de Martiniscella" (heute Marzell) genannt, der ein Gut beim "Martinscelinsperc" an das Kloster Bürgeln übereignete. Vielleicht ist darin der originale Burgname der Anlage auf dem "Stockberg" zu erkennen. (H.W.)

Bauentwicklung:

Über den Bau und die Besiedlung der hochmittelalterlichen Burgstelle liegen bislang - abgesehen von dem archäologischen Fundgut, das eine Nutzung vom 11.-13. Jh. möglich erscheinen lässt - keine sicheren Erkenntnisse vor. (H.W.)

Baubeschreibung:

Auf dem weithin sichtbaren, markanten "Stockberg" befindet sich in 1074 m Höhe die wohl höchstgelegene Burgstelle Baden-Württembergs. Die Burg wurde nach den archäologischen Funden im 11. oder 12. Jh. gegründet und ging bereits im Laufe des 13. Jhs. ab. Die grob dreieckige, etwa 40 m lange und 24 m breite Bergkuppe weist eine künstlich versteilte Böschung und einen umlaufenden Graben mit Vorwall auf. Erschwert wird die historische und bauliche Beurteilung der Anlage durch einen angeblichen Fund von frühlatènezeitlicher Keramik, der natürlich eine ältere Nutzung der Anhöhe anzeigen könnte. Weitere Strukturen wie Eingrabungen und Trockenmauern dürften auf einen Fliegerbeobachtungsposten der Hitlerjugend im 2. Weltkrieg zurückgehen. Ungeklärt ist bislang, ob es sich bei der mittelalterlichen Burganlage um eine Holz-Erde-Konstruktion oder - angesichts des Untergrundes aus Porphyr - teilweise um eine Steinkonstruktion aus Trockenmauern handelte. Erschwerend für die Beurteilung kommt hinzu, dass an solch einem exponierten, niederschlagsreichen Platz das Schwarzwaldgestein zu saurem Boden verwittert - was sogar zur restlosen Auflösung von Kalkmörtel führen kann. (H.W.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Oberflächenfunde des 12. Jhs. sowie vereinzelt des 13. Jhs. (nachgedrehte Ware)