EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hertenberg

Geschichte:

Bronzezeitliche bis urnenfelderzeitliche Scherben sowie frühalamannische Keramik (4. Jh. n. Chr.) weisen auf ältere Höhensiedlungen an dieser Stelle. Die Erbauung der Burg könnte in die Zeit um 1265 fallen. Darauf weisen einzelne Schriftquellen (Zerstörung 1268; Krieg zwischen Rudolf von Habsburg und Bischof Heinrich III. von Basel) und der Grundriss hin. Möglicherweise wurde nur der Nordteil wieder aufgebaut (?). Die Burg wurde offenbar von habsburgischem Dienstadel bewohnt, der auch über Stadtsitze in Basel verfügte. Die Burg war vermutlich ein österreichisches Dienstlehen, keine Gründung eines Ortsadels. Eine Familie "von Herten" (1242) lässt sich mit der Burg nicht in Zusammenhang bringen. Die Burg wurde vermutlich beim Basler Erdbeben 1356 beschädigt oder teilzerstört, wurde aber offenbar bis ins 15. Jh. weiter bewohnt. (H.W.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der in wenigen Ruinen erhaltenen Doppelburg Hertenberg ist bislang noch nicht untersucht worden. Vermutlich entstand die Anlage um 1260 als Gründung der Grafen von Habsburg. Nach einer Teilzerstörung infolge des Baseler Erdbebens 1356 scheint die Burg nochmals wiederhergestellt und bis ins 15. Jhs. weitergenutzt worden zu sein. Die Herren von Hertenberg sterben kurz nach 1400 aus. (H.W.; J.F.)

Baubeschreibung:

Die nur noch als niedrige Mauerreste erhaltenen Ruinen der Burg Hertenberg erheben sich bei Herten, nördlich des Markhofes. Die spornartig vorspringende Kuppe ist durch eine natürliche Senke vom nördlicher sich erstreckenden Höhenzug abgetrennt. Die Burg selbst ist durch einen breiten und tiefen, künstlichen Graben quer geteilt. Der wenig höher liegende nördliche Teil zeigt Reste einer Ummauerung, die nach Norden zu einer Spitze ausläuft. Dort befinden sich möglicherweise Reste eines Turmes. Wohnbebauung ist im südlichen Teil der Nordhälfte erkennbar. Ein Mauerrest im Westen könnte zu einem Zwinger oder Torbau gehört haben. Entgegen dem heutigen Weg, der die "Nordburg" an ihrer Westseite betritt, scheint der alte Burgweg entlang der Westseite nach Süden gelaufen zu sein. Dort bog er nach Osten um, ein Tor müsste sich nahe der SO-Ecke der "Nordburg" befunden haben. Vom Südteil der Burg sind noch Reste der Ummauerung im Norden (Schildmauer?) und Westen sichtbar, geringfügig auch im Osten. Der Fels scheint teilweise schluchtartig ausgehauen zu sein (?). Der östliche Teil dieser Anhöhe bildet eine tieferliegende Stufe. (H.W.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Grabungen von D. Grütter im Auftrag des Vereins. - Vermessung des gesamten Burgareals.