EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Zuvár

Geschichte:

Die Besitzgeschichte der sich etwa 5 km nördlich der Donau, innerhalb des Börzsöny-Gebirges erbauten Burganlage ist unbekannt, sie kommt in den Urkunden nicht vor. Sie befindet sich zwar heute in der Gemarkung des Dorfes Ipolydamásd - etwa 2,5 km von seinem Zentrum entfernt - liegt aber näher zu der Siedlung Márianosztra, wo 1352 König Ludwig von Anjou ein Paulinerkloster gründete. Aus den 60-70-er Jahren des 13. Jhs kennen wir einige Adeligen aus Nostre/Noztroy, die vielleicht mit der Burg in Zusammenhang gebracht werden können. Die später wahrscheinlich verwüstete Siedlung Márianosztra kam Ende des 13. Jhs in königliche Hände, ähnlich, wie Ipolydamásd, wo König Karl Robert von Anjou vor 1339 eine regelmäßige Burg errichtete, die aber nicht mit der Zuvár identisch ist. Nach Quellen des frühen 16. Jhs sollte das Kloster von Márianosztra aus den Steinen einer nahe liegenden Burg, namens Nosztra erbaut werden, die eventuell mit der hier besprochenen Anlage gleichzusetzen ist. (Zs.M.)

Bauentwicklung:

Die erhalten gebliebenen bzw. bisher freigelegten Bauteile erlauben uns nicht, die ursprüngliche Form, bzw. die Baugeschichte der Burg feststellen zu können. Es ist aber anzunehmen, dass die Anlage mit einem Rundturm (Wohnturm?) in Nordosten nur eine Bauperiode hatte. Das Fundmaterial deutet auf das 12-13. Jh hin. (Zs.M.)

Baubeschreibung:

Auf dem unregelmäßigen, 30x50 m großen, etwa quadratischen Plateu des 313 m hohen, sich zwischen den tiefen Tälern der Bächer Damásdi und Misaréti erhebenden, auf drei Seiten steilen Bergkegels sind vor allem Teile der Umfassungsmauer der Burg bekannt – besonders auf der östlichen-nordöstlichen Seite, wo auch noch zwei starke Strebepfeiler stehen. In der Nordost-Ecke wurden die Reste eines runden-ovalen Turmes freigelegt, mit einem inneren Durchmesser von 6-7 m. Weitere Bauteile (Wohnbau, Toranlage) sind nicht bekannt. Die Anlage ist etwas tiefer von einem 5-6 m breiten, 6 m tiefen Ringgraben umgeben, in Norden befindet sich ein hoher Erdwall auf seiner Außenseite. Weiter unten finden wir im Nordosten noch eine Terrasse mit kleinen Graben- und Wallteilen davor. (Zs.M.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1983 führte in der Burg Zs. Miklós eine Sondierungsgrabung durch. Ihre 15 Grabungsschnitte ermöglichten die Klärung der Datierungsfragen, der Disposition der Anlage, sowie die Struktur ihrer Befestigung. Das Fundmaterial besteht vorwiegend aus graulichbraunen, mit Kies gemagerten Topfbruchstücken, es kamen aber auch Fragmente von Schalen, Krügen, Speichergefäßen und Kachelkeramik vor. Unter den Metallfunden sind Sichel, Spieß, Messer, Bestandteile vom Messerbehälter, Gürtelschmuck aus Bronze, Pfeilspitze, Schloss und Hufeisen hervorzuheben. (Zs.M.)