EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Sohlbach, Graf-Gerlachs-Burg

Geschichte:

Über die Initiatoren der hochmittelalterlichen Burg, die nach archäologischen Befunden sehr wahrscheinlich im 11. Jh. entstanden ist, liegen keine urkundlichen Nachrichten vor. Bei der Bezeichnung "Graf-Gerlachs-Burg" handelt es sich um einen Notnamen. Die Bezeichnung taucht erstmals in einem Lagerbuch des Stiftes Keppel aus dem Jahr 1713 auf. Einzelfunde lassen erkennen, dass der Burgberg bereits im 9./10. Jh. besiedelt war. Eine Siedlungskontinuität ist aufgrund der Funde freilich lediglich für die Zeit von der zweiten Hälfte des 11. Jh. bis um 1200 nachweisbar. Noch vor 1200 erfolgte offenbar die Aufgabe der Burganlage, die vermutlich in einer Beziehung zu der unweit vorbei führenden Eisenstraße stand. Unklar ist ob die Graf-Gerlachs-Burg als Vorgängeranlage der unweit entfernt gelegenen Ginsburg anzusprechen ist. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die Ergebnisse der 1974 erfolgten archäologischen Untersuchung legen eine Besiedlung des Burggeländes vom 9./10. Jh. bis in die Zeit um 1200 nahe. Eine Befestigung scheint vom ausgehenden 11. bis in die zweite Hälfte des 12. Jh. bestanden zu haben. Offensichtlich wurde die Burg durch Brand zerstört. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die recht bescheidene, wohl von einer Ringmauer aus Schieferbruchstein umgebene Hauptburg in Spornlage nimmt eine Fläche von 215 qm ein. Auf der Innenseite wurde die Ringmauer von einer Wallanschüttung aus Lehm- und Steinlagen begleitet. Auf einem etwa 7-12 m breiten Gelände zwischen der Ringmauer und dem Graben an der Nordwestseite könnten sich bescheidene Gebäude einer Vorburg befunden haben. Eisenschlackefunde lassen Rückschlüsse auf die Existenz einer Schmiede zu. (J.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1930 erfolgte die Anlage erster Suchschnitte. Weitere Begehungen des Geländes erfolgen in den 1960er Jahren. Im Rahmen einer archäologischen Grabung wurden 1974 zahlreiche Funde (Keramik; Metallfunde) geborgen. (J.F.)