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Peperburg

Geschichte:

Bei der Peperburg, die gelegentlich auch aus Burg Förde bezeichnet wird, handelt es sich um den Stammsitz der Edelherren von Gevore-Bilstein, die urkundlich erstmals 1141 mit Heinrich von Gevore in Erscheinung treten. Der umfangreiche Lehens- und Allodialbesitz der 1363 erloschenen Familie erstreckte sich im Lennegebeit vom Kahlen Asten bis in den Raum Plettenberg. Zwischen 1217 und 1225 verlegten die Herren von Gevore ihren Herrschaftsmittelpunkt von der Peperburg auf die Burg Bilstein. Bis zur Aufgabe der Burg im letzten Viertel des 13. Jh. diente die Anlage einer Seitenlinie der Edelherren als Wohnsitz. Ob es sich bei der Peperburg um eine Gründung der Herren von Gevore oder der in Südwestfalen begüterten Pfalzgrafen aus dem Hause der Ezzonen bzw. der Grafen von Werl-Arnsberg handelt, ist bislang unklar. Aufgrund ihrer günstigen Lage kontrollierte die Burg zwei wichtige mittelalterliche Fernverkehrswege: den von Bonn nach Paderborn führenden Römerweg und die Köln und Leipzig verbindende Heidenstraße. Sehr wahrscheinlich wurde die Anlage bereits im 13. Jh. aufgegeben und fiel wüst. Der ehedem durch Steinraub dezimierte Baubestand wurde durch einen Steinbruchbetrieb weiter reduziert. 1983 bis 1986 wurde die Burganlage ausgegraben. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die in den 1980er Jahren ergrabenen Mauerreste der Kernburg datieren ins Hochmittelalter. Das Spektrum des archäologischen Fundgutes datiert von der Mitte des 12. bis in das letzte Viertel des 13. Jh. und ermöglicht eine ungefähre Eingrenzung der Besiedlung der Peperburg. Bei dem sich an die Ringmauer anlehnenden steinernen Haus werden insgesamt vier Bauphasen unterschieden. (J.F.)

Baubeschreibung:

Etwa zwei Drittel des sich etwa 60 m nach Nord-Süd erstreckenden Hauptburgareals fielen im 19. Jh. einem Steinbruchbetrieb zum Opfer. Die in den 1980er Jahren durchgeführte Grabung erstreckt sich auf das noch erhaltene Drittel der Hauptburg. Im Süden und Südwesten war dem Kernbereich durch Gräben getrennt eine Vorburg vorgelagert. An die Ringmauer lehnen sich im Westteil ein steinernes Gebäude (Palas?) und zwei Türme an. Der westliche Turm kann aufgrund seiner recht beachtlichen Dimensionen (Grundriss 9 x 9 m) als Bergfried der Frontturmburg angesprochen werden. (J.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1934 fanden erste Grabungen auf dem Burggelände statt. Umfangreiches Fundgut (Keramik-, Metallfunde) wurde im Zuge einer archäologischen Grabung 1983 bis 1986 zu Tage gefördert. (J.F.)