Geschichte:
Die Befestigung wurde als Belagerungsschanze gegen die Burg Rheinberg angelegt. Da sie, im Gegensatz zur funktionsgleichen Anlage Blidenck, nicht in der schriftlichen Überlieferung erscheint, ist nicht zu entscheiden, bei welcher Belagerung durch das Erzstift Mainz sie angelegt wurde. Es kommen die Jahre 1279 oder 1301 und natürlich auch eine Nutzung während beider Eroberungen in Frage. (Hans-Jürgen Hessel/Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Da sie ein nur kurzzeitig genutzter Zweckbau ist, dürften an der Belagerungsschanze keine Änderungen vorgenommen worden sein. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Die auf einem nach Nordosten gerichteten Sporn erbaute Befestigung überhöhte Rheinberg um 65 m und dürfte einen guten Einblick in das Geschehen um die belagerte Burg geboten haben. Es handelt sich um eine ovale, etwa 30 x 25 m große Anlage, die hinter einem 7 m breiten und etwa 2 m tiefen Graben lag. Cohausen bemerkte 1872 noch einen Wall, der inzwischen weitgehend verschliffen ist. An der Südostecke der 21 x 15 m großen Innenfläche ist ein 6 x 11 m großer, ca. 1 m tiefer liegender Bereich durch einen Absatz abgetrennt. Da dieses Areal zum einen der Burg Rheinberg zugewandt ist und zum anderen dort Steinsplitter aufgesammelt wurden, lässt es sich als Blidenstandort ansprechen. Offenbar fand die Feinzurichtung der Geschosse erst unmittelbar vor Ort statt. Diese waren aus ortsfremden Sandstein gefertigt worden. Über die weitere Innenbebauung ist nichts bekannt. Fehlendes Steinmaterial läßt an Holzgebäude denken.
Woher die Bezeichnung Aachener Schanze stammt, ist unklar. Möglicherweise könnte sie aus dem keltischen Begriffs Argen = Schlucht abgeleitet sein. Es ist nicht bekannt, das Aachener Truppen an der Belagerung Rheinbergs beteiligt gewesen wären. (Hans-Jürgen Hessel, Ergänzungen Reinhard Friedrich und Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine